Die Transsib Teil II – die Transmongolische Route

von Edith
Transsib - Die Transmongolische Route

Ab auf die Transmongolische Route

Abfahrt um 3.14 Uhr, Moskauer Zeit wohlgemerkt! Nicht nur die Fahrpläne und Fahrkarten in ganz Russland richten sich danach, auch die Bahnhofsuhren zeigen die Zeitzone der Hauptstadt an. In Irkutsk ist es bereits 8.14 Uhr, als wir pünktlich abfahren. Wir haben uns schon vor der Reise für die Transmongolische Route entschieden, die von Irkutsk über Ulan-Ude an der russischen Grenze weiter in die mongolische Hauptstadt Ulan-Bator führt.

Ein heisserer Nachmittag

Erst am frühen Nachmittag stoppen wir für eine knappe halbe Stunde zum Vertreten der Beine. Es ist schon ziemlich warm im Zug. Es gibt keine Klimaanlage, dafür können wir aber diesmal das Fenster öffnen. Gemeinsam mit unserer Abteilnachbarin Isabelle trinken wir am Bahnhof ein kaltes Bier.

Transsibirische Eisenbahn - Die Transmongolische Route

Mit ansteigender Temperatur im Waggon steigt der Durst und wir freuen uns auf ein weiteres kaltes Getränk im Speisewagen. Die Vorfreude ist zu groß: SOLD OUT! Es gibt keine Softdrinks, kein Bier, wohl auch kein Wasser mehr zu kaufen. Es sind noch mindestens 3 Stunden bis zum nächsten Halt an der Grenze.

Die Transmongolische Route – Das lange Warten an der Grenze

Nicht etwa auf ein Bier, wie der aufmerksame Leser vielleicht meinen könnte. Nein, das Warten bezieht sich auf die folgenden Stunden der Grenzkontrolle. Wir sind am Grenzbahnhof Nauschki angekommen. Der letzte Stopp in Russland, bevor wir, übrigens auf den gleichen Fahrwerken wie in Russland, die Transmongolische Route Richtung Ulan-Bator nehmen. Einschlägige Reiseliteratur warnt bereits vor, dass es ziemlich wahrscheinlich passieren wird, dass der Zug Nr. 6, den wir natürlich genommen haben, lange Zeiten auf den Bahnhöfen vor und auch nach der Grenze in Süchbaatar stehen wird. Man solle sich bei verschlossenen Zugtoiletten (Bahnhof) darauf einstellen, dass das Ausreiseprozedere der russischen Beamten locker drei, dass der mongolischen Grenzer an die zwei Stunden dauern könne. Auf der Fahrt zwischen den beiden Bahnhöfen würden die Toiletten für kurze Zeit geöffnet. Und so soll es dann auch sein. Zehn Minuten werden uns in Nauschki gewährt, die Eisenbahn zu verlassen, um hier die Bahnhofstoilette noch einmal Aufsuchen zu können.

Unterwegs mit der Transsib - Die Transmongolische Route

Die Transmongolische Route – Ein Abend in der Sauna

Einen Kiosk auf dem Bahnsteig, wie bei den meisten anderen Stopps auf der Reise, gibt es in Nauschki nicht. Viele Reisende verlassen sich darauf, Lebensmittel oder Wasser in den kleinen Geschäften nachkaufen zu können, um nicht den kompletten Lebensmittelvorrat für bis zu 7 Tage aus Moskau mitnehmen zu müssen. Isabelle hat schon kein Wasser mehr und muss später das abgekochte Wasser aus dem Zugboiler trinken. Wir hängen an unseren zwei Wasserflaschen. Man wünscht sich natürlich immer dann genau das, was es in diesem Moment sicher nicht gibt. Ein Teufelskreis! Gebe ich dem unerträglichen Durst nach, müsste ich auf die Toilette, die aber geschlossen ist. Zudem haben wir ja ebenfalls nur zwei Wasserflaschen mitgebracht, also sparen. Nicht nur, dass die Einkaufsmöglichkeiten an den Haltepunkten fehlen. Im Abteil sind es mittlerweile mit Sicherheit 35 Grad Celsius. Grund dafür ist die nicht vorhandene Klimaanlage ebenso wie der Tatsache, dass der Fahrtwind stundenlang ausbleibt.

Ein Insektenhotel

Insektenhotels begegnen mir in der Stadt oder in Schulen immer mal wieder. Nette Idee, wenn man selbst entscheiden kann, wer hier einziehen darf. Wir selbst, nur Gäste in unserem Zugabteil, werden leider nicht in die Entscheidung einbezogen. Mit dem Stopp in Nauschki und der einsetzenden Abenddämmerung wird es ein beliebter Ort für jegliche Krabbel- und Fliegetierart. Grashüpfer, unzählige Mücken und diverse andere Insektensorten besuchen uns. Stephan betätigt sich als Inquisitor und schafft somit auch noch einen kleinen Insektenfriedhof.

Der Wagen rollt…

…auf der Transmongolischen Route nach insgesamt 5 1/2 Stunden Grenzkontrollen endlich weiter. Wir sind alle drei vollkommen durchweicht und riechen vermutlich entsprechend. Ich schlafe in dem, was mir seit Stunden am Leib klebt. Aber endlich Wind und Kühle im Abteil. Glück fühlt sich eben nicht immer sauber an und riecht auch nicht zwingend gut.

Zum ersten Teil unserer Transsib-Reise geht es hier.

Ein guter Reiseführer gehört ins Gepäck

Ein guter Reiseführer im Gepäck ist für uns unerlässlich. Dabei liegen uns gar nicht so sehr die Unterkunfts- oder Restaurantempfehlungen am Herzen. Vielmehr nutzen wir unseren Reiseführer, um mehr über Land und Leute zu erfahren und uns eine erste und manchmal auch zweite Orientierung zu verschaffen.

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2 Kommentare

Tim 20. August 2016 - 10:12 pm

Super Berichte habe jetzt gerade erst alles gelesen. Freue mich für euch das ihr sowas tolles erlebt und neue Leute kennen lernt. Weiter so. Schönen Gruß Tim

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Eisi 31. August 2016 - 7:38 pm

Ach mensch, mich reizt die Transsibirische Eisenbahn auch schon eine Weile! Eure Beiträge klingen mega spannend und wecken das Reisefieber! Weiter so und noch viel Spass!

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