Zurück auf die Schienen – Mit dem Nachtzug nach Chiang Mai

von Edith

Kleine Erfolgserlebnisse

Wir sitzen schon mehr als eine Stunde im aufgeheizten Bus, der sich durch den zäh fliessenden Stadtverkehr den Weg in Richtung Regierungsviertel bahnt. Wir sind auf dem Weg, um unsere Aufenthaltsgenehmigung für Thailand zu verlängern. Die Ticketverkäuferin im Bus versichert, uns Bescheid zu geben, wenn wir an der entsprechenden Haltestelle ankommen. Doch als die Türen aufgehen, liegt die Endhaltestelle schon hinter uns. Vor uns aber lädt ein riesiges Portal zum Eintritt: Die Einwanderungsbehörde. Ein bis vor die Haustür-Service unserer reizenden Busfahrerin. Die Verlängerung fürs Visum geht locker leicht von der Hand. Und auch darüber hinaus ist der erste Bangkok-Aufenthalt unserer Reise gespickt mit kleinen Erfolgserlebnissen, die mir im Alltag ein Lächeln ins Gesicht zaubern. An dieser Stelle ein Hoch auf die Firma Canon und die Mitarbeiter in Bangkok, denn endlich wird auch Stephans Kamera repariert.

Mit dem Nachtzug nach Chiang Mai

Es ist erst früher Nachmittag und glühend heiss, als wir den Nachtzug nach Chiang Mai am Hua Lamphong, dem Kopfbahnhof in Bangkoks Zentrum, besteigen. In den nächsten Stunden frage ich mich, ob ich immer noch von der schlauen Idee überzeugt bin, im Waggon ohne Klimaanlage zu fahren. Die Sonne knallt auf unsere Sitze, ich öle, ich klebe, ich rieche mich schon selber, mir ist so warm. Von der Decke aus dreht der Ventilator langsam seine Runden, doch der kühle Luftzug gibt mir immer nur kurz die Ehre und wendet sich dann wieder den anderen Passagieren zu. Der warme Wind weht durch das offene Fenster und pustet Staub- und Schmutzpartikel mit herein, die um mich herum wirbeln und sich wie ein Film auf meine Haut legen.

Die fliegende Endlosschleife

In regelmäßigen Abständen stürmen die fliegenden Händler mit allerlei Leckereien durch den Mittelgang. Reisgerichte, Eier, kühle Getränke, Suppen oder Süsswaren, hier gibt es alles, was der Magen begehrt. Und das lassen die Verkäufer ihre Kunden wissen, wenn sie in monotonem Singsang ihre Ware in Endlosschleife anbieten.

Klimawechsel

Am frühen Abend beginnt der Schaffner die Betten herzurichten. Jede Pritsche ist mit einem Vorhang ausgestattet, so dass die Privatsphäre berücksichtigt ist. Stephan liegt auf der oberen Liege, ich selbst habe mir das untere Schlafgemach gesichert. Ein Fehler, wie sich im Laufe der Nacht herausstellen wird. Der Ventilator ist irgendwann aus, das Fenster mit Mückengitter aber immer noch halb geöffnet. Habe ich mich am Tag wirklich über gleissende Hitze ausgelassen? Jetzt jedenfalls sinken die Temperaturen in meiner Koje zunehmend. Der kalte Fahrtwind bläst auf mein Bett. Ich bin zu müde und zu faul, das Fenster zu schliessen, noch geht es ja.

Erinnerungen an China

Der Nachtzug nach Chiang Mai soll planmäßig um 4.05 Uhr am Morgen den Bahnhof der Stadt erreichen. Wie ich auf die Idee komme, wir könnten pünktlich sein, ist mir schleierhaft, vermutlich spuken in meinem Kopf noch schöne Erinnerungen an chinesische Zugfahrten herum. Und so liege ich ab 4 Uhr wach und bibbere vor mich hin. Es gelingt mir nicht, das Fenster zu schliessen, also ist die einzige Möglichkeit mich in meinen Fleece zu mummeln, den ich wochenlang nicht anrühren musste. Um halb sechs rollen wir endlich in Chiang Mai ein. Todmüde!

Was wir vorher geahnt haben, bestätigt sich leider: Unsere Unterkunft ist vollausgebucht und wir müssen die Check-out-Zeit abwarten, bevor wir um 13 Uhr endlich ins Zimmer dürfen und die Reise mit dem Nachtzug nach Chiang Mai nach fast 24 Stunden endlich abschliessen können.

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