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Willkommen in Afrika
Sagte ich, es sei wie im mitteleuropäischen Herbst? Ich muss meine Aussage dringend ergänzen: Manchmal fühle ich mich, als sei ich in Afrika. Es ist staubtrocken. Die braun- gelblichen Bäume haben jegliche Blätter verloren und säumen nackt und traurig die weiten, bewaldeten Berge rund um den nordthailändischen Ort Pai. Die Hitze erdrückt uns. Ich habe lange nicht mehr so viele T-Shirts am Tag verbraucht und so häufig unter der Dusche gestanden. Immer noch sind wir mit dem Roller unterwegs auf dem Mae Hong Son Loop – und das nicht gerade zur besten Jahreszeit in dieser Region. Aber auf einer Weltreise kann man sich die Ziele nicht immer nach der besten Reisezeit aussuchen und oft will man das auch gar nicht, wenn es gilt den Touristenmassen zu entgehen.
Kopfüber in der Höhle
Pang Mapha aber ist einer der Orte, den die meisten Touristen selbst in der Hauptsaison nur auf der Durchreise streifen. Am Fluss gelegen, eingebettet in eine Berglandschaft, ist das Städtchen Ausgangspunkt für die Erkundung vieler Höhlen und Dörfer verschiedener ethnischer Völkergruppen in den Bergen. Höhlen sind ja eigentlich gar nicht so unser Ding, aber dieses Mal lassen wir uns darauf ein und sind äusserst positiv überrascht und erstaunt.
Die Tropfsteinhöhle Tham Lot beeindruckt uns wirklich. Riesige Stalaktiten und Stalagmiten ragen in den dunklen Hallen aus dem Stein heraus. Untermalt von den Lauten der zahlreichen Fledermäuse, die sich in Scharen kopfüber an den hohen Decken sammeln.
Eine ziemlich unaufgeregte Backpacker-Szene in Pai
Wir sind zwiegespalten bevor wir in das Aussteigerörtchen Pai kommen. Alles, was wir über den Touristenort in den Bergen zuvor gelesen haben, schreckt uns eher ab. Aber andere Traveller, Menschen, die durchaus auf unserer Welle schweben, haben begeistert von ihrer Zeit dort berichtet.
Was wir dann vorfinden, stimmt uns ziemlich euphorisch. Auf der anderen Seite des Flusses, quasi direkt im Ort und doch weit weg von den Massen am gegenüberliegenden Ufer, gibt es wunderschöne Unterkünfte in der Ruhe der Natur. Das Backpacker-Paradies Pai ist zumindest in der Nebensaison ein chilliger Platz zum tagelangen Entspannen.
Unterkünfte, Restaurants und Souvenirläden sind im touristischen Teil der Stadt zwar allgegenwärtig, aber die Atmosphäre ist alles andere als die in einer nervigen Massentourismusregion. Besonders, fast schon besinnlich, wird die Stimmung, wenn am Abend die Stände des Nachtmarkts öffnen, Jung und Alt durch die Strassen flanieren und im Hintergrund die Gitarrenklänge der Livemusiker in den Bars durchklingen.
Ein durchdringender Duft
Es ist faszinierend. Wir befinden uns auf einer gut ausgebauten Strasse, in einem der weit entwickelsten und touristisch erschlossensten Länder Südostasiens. Und hier ist nichts, ausser die pure, abwechslungsreiche Weite der Natur. Zugegeben, aktuell ist es vielleicht ein wenig zu trocken, um die Schönheit der Umgebung vollends würdigen zu können. Aber selbst jetzt blicke ich begeistert in dichte Wälder und geschwungene Berg- und Hügellandschaften, die von grossen Agrarflächen durchbrochen sind. Immer wieder sehen wir kleine, bis oben vollgestopfte Pick-ups, deren Ladung köstliche Gerüche ausströmt und uns das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Es ist Erntezeit für den Knoblauch im Norden Thailands.
Überall spriesst das grüne Lauch der Pflanze aus der Erde, die Feldarbeiter sind einem Knochenjob in der Hitze der Tage ausgesetzt. Aber ohne Knoblauch geht hier nix und das ist gut und lecker!
Fast 2000 Kurven
Die entspannte Atmosphäre in Pai ist für uns Grund genug hier noch zwei Tage länger zu bleiben, uns eine Pause vom Rollerfahren zu gönnen.
Die Bergwelt ist bezaubernd und macht wohl jedem Motorradfahrer Lust, sich aufs Bike zu schwingen. Aber die Serpentinen und Haarnadelkurven fordern Stephan auch alle Konzentration ab und sind körperlich anstrengender, als man denken würde. Von über 1800 Kurven auf dem gesamten Mae Hong Son Loop ist die Rede. Eine beachtliche Anzahl, die wir getoppt haben, da wir neben der klassischen Loop Route noch diverse Touren in die Berge unternommen haben. Insgesamt haben wir fast 1000 km Strecke gemacht, Stopps an Orten eingelegt, die vorher nicht auf unserer gedanklichen Landkarte standen und sind letztlich erst nach 11 Tagen auf dem Mae Hong Son Loop zurück nach Chiang Mai gekehrt.
Zum ersten Teil des Mae Hong Son Loops geht es hier.
Hier geht es weiter.
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4 Kommentare
Hallo Edith und Stephan
es ist schön zu sehen wieviel Spaß ihr auf eurer Reisse habt!
Bei uns versucht der Frühling Fuß zu fassen. LG Ulrich und Renate
Hallo Ihr beiden Reisenden, gerade im Frühlingsurlaub in Deutschland -:),
wir haben weiterhin Spass und freuen uns, dass Ihr gerne mit uns reist, während Ihr
hoffentlich das erste Frühlingserwachen in Eurem heimischen Garten geniesst.
VG aus Chiang Rai
Hallo!
Ich finde Eure Reise ein richtig geiles Projekt und Euren Blog lese ich echt gern. Ich wünsche Euch eine unvergessliche Zeit (als ob es anders sein könnte…) und eine gute Reise!
LG
Hallo Stefan,
es ist immer wieder schön zu hören, dass unsere Erlebnisse und Bilder auf so begeisterte Leser wie Dich stossen. Unvergesslich ist und bleibt die Zeit in jedem Fall und wir freuen uns auf die noch vor uns liegenden Länder und Begegnungen.
Mit Grüssen aus Chiang Rai,
Edith und Stephan