Inhaltsverzeichnis
George Town – Ein Fest für unsere Sinne
Ein Fest für unsere Sinne. Farbenprächtige Kulissen. Intensive Duftwolken. Ein Konzert der Sprachen. Eine Explosion unser Geschmacksnerven. Und alles zum Greifen nah. 🙂 Über Tage hinweg streifen wir wie die Kinder durch die Strassen eines einzigartigen, facettenreichen Ortes. Immer in Erwartung an jeder Ecke etwas Neues zu entdecken. Ob durch Kunst, Kultur und Kulinarik, Architektur oder Religion. Atmosphärisch zieht uns diese Stadt in den Bann und fesselt uns durch ihren unverwechselbaren Stil inmitten eines Konglomerats der Ethnien. Nahe der thailändischen Grenze im Nordwesten Malaysias lassen wir uns auf das bunte Treiben in George Town auf der Insel Penang ein.
Die Suche nach der Street Art Kunst von George Town
Seit 2008 gehört George Town zum Weltkulturerbe der Unesco. Stundenlang, tagelang wandeln wir auf den Spuren der berühmten Street Art-Kunst in George Town. Bekannt durch die Werke des Litauers Ernest Zacharevic, schmücken heute auch zahlreiche Objekte anderer Künstler die Hausfassaden der Stadt. Wir fühlen uns dabei ein bisschen wie die Drei ???.
Mit grossem Spass bei der Sache müssen wir oftmals doch in den verborgensten Strassen und Winkeln nach den Schmuckstücken suchen und die Rätsel des fragwürdigen Kartenmaterials lösen, dass uns die Sehenswürdigkeiten anzeigt. Doch, je öfter wir mit offenen Augen durch die Strassenzüge der Altstadt schlendern, desto häufiger stossen wir plötzlich und unverhofft auf immer wieder neue Bilder.
Der Charme der Vergänglichkeit
Unsere Begeisterung für die täglichen Erkundungstouren steigt. Neben den künstlerisch reizvollen Aspekten dieses Ortes, imponiert uns vor allem die Shophaus-Kultur in George Town. Bunte Holzläden, detailverliebte Verzierungen und Kacheln schmücken die schmalen Bauten aus der Konlonialzeit, die die Strassenzüge der Altstadt säumen.
Dabei reizen hübsch renovierte Shophäuser, hinter deren Türen sich gemütliche Unterkünfte verbergen, ebenso wie die Gebäude, deren abblätternde Fassaden einen Charme von Vergänglichkeit versprühen. Etwas versteckt finden sich zwischendrin die alten, opulent gestalteten, chinesischen Clan-Häuser, die Kongsi. Imposant, wenn auch vergleichsweise langweilig, wirken hingegen die mächtigen Bauwerke aus Zeiten Queen Victorias, die uns im Kolonialviertel ins Auge stechen.
Im Stimmengewirr von George Town
Die Faszination, die wir für George Town entwickeln, geht jedoch einher mit den unterschiedlichsten Eindrücken, die dieser Ort bei uns hinterlässt. Nicht ungewöhnlich für Malaysia, aber dennoch besonders, treffen wir auch in George Town auf eine Bandbreite der Ethnien und Religionen. Doch hier prägt diese multikulturelle Vielfalt die Atmosphäre dieser Stadt massgeblich. Ein Stimmengewirr aus chinesischen, indischen, malaiischen oder englischen Lauten irritiert unser Gehör doch bald schon nicht mehr. Hier ist es ganz alltäglich, dass jeder mindestens zwei, eher drei Sprachen spricht. Hier ist es selbstverständlich, dass Chinesen mit Indern, Muslime mit Christen, Araber mit Malayen zusammen leben.
Wo Allah und Shiva sich Guten Tag sagen
Sehr deutlich wird uns dies auf der sogenannten Street of Harmony. So kitschig der Name klingt, so wahr spiegelt dieses Areal uns, dass es auf dieser Welt auch möglich ist mit unterschiedlichen Glaubensansätzen und Wurzeln friedlich miteinander zu leben. Beten die Muslime in der weiss getünchten, von klaren Formen gezeichneten Kapitan Keling Moschee, ziehen betörende Klänge auf der gegenüberliegenden Seite die Hindus in einen quietschend, bunten Tempel. In der Nachbarschaft zündeln die Gläubigen währenddessen mit Räucherstäbchen vor dem rotschimmernden chinesischen Tempel. Fast unspektakulär schliesst die schlichte St. Georg´s Church das gelungene Zusammenleben der Religionen in der Harmony Street ab.
Glücksmomente für unsere Geschmacksnerven
Die Bandbreite der Kulturen, die George Town auszeichnet, entfaltetet sich nicht zuletzt im Facettenreichtum der Küchen. Ein Potpourri asiatischer Leckereien lockt uns, die unterschiedlichen Speisen zu kosten. Das Wasser läuft uns im Mund zusammen, betrachten wir die abwechslungsreichen Auslagen auf den chinesischen Strassenmärkten oder riechen wir frisch gebackene Roti im indischen Restaurant. Unsere Geschmacksnerven erleben ekstatische Glücksmomente, wenn die intensiven Gewürzkombinationen unsere Zungen berühren. Und so bleibt uns nichts anderes übrig, als uns täglich durch das vielseitige Angebot unterschiedlicher Köstlichkeiten zu schlemmen.
Besuch bei der Göttin der Barmherzigkeit
Irgendwann aber blicken auch wir über den Altstadtrand hinaus. Der Dharmikarama ist der einzige burmesische Tempel Malaysias und liegt gleich gegenüber dem thailändischen Wat Chaiya Mangkalaram. Hier erhalten wir einen Blick auf eine der mit 33m Länge grössten ruhenden Buddha-Statuen der Welt.
Spannend und ein wenig schaurig finden wir vor allem die etlichen, mitunter recht alten Urnengräber, die mit antiquierten Schwarzweissfotografien den hinteren Teil des Tempels ausmachen. Einen gigantischen Ausblick über die Bucht von George Town erhaschen wir, als wir einen Ausflug zum Kek Lok Si-Tempel unternehmen. Einer langen Allee der Souvenirstände folgend, gelangen wir schliesslich in das riesige, mehrstufige Areal des Tempelkomplexes. Überthront werden die bunt geschmückten Gärten, Pagoden und die Gebetshalle von der pompösen Statue der Göttin der Barmherzigkeit, die oberhalb der gesamten Anlage 30 Meter in die Höhe spriesst.
Diesmal ganz echtes, grosses Kino
Für uns ist George Town auch mal wieder ein Ort des Sozialen Lebens. Hochinteressante Charaktere schmücken unsere Zeit im Hostel aus. Aber mein ganz persönliches, kleines Highlight in George Town beschert mir unser Mitbewohner Thorsten, der überhaupt erst mit dieser glorreichen Idee um die Ecke kommt. Der erste Weihnachtstag steht ganz im Zeichen des Films. Ich liebe Kino. Und heute ist es auch völlig egal, was ich mir anschaue. Denn seit mehr als 1 1/2 Jahre komme ich wieder in den Genuss eines gemütlichen Sessels und einer Grossleinwand. Und so finde ich mich, dick eingemummelt (die AC bollert) bei einem Kinobesuch mit Stephan und Thorsten wieder und schaue mir tatsächlich deren sehnlichst erwartete Fortsetzung von „Star Wars“ an. Aber egal, Hauptsache Kino. Grossartig!
Auf ein Bier? – Günstig geht auch in Malaysia
Alkohol ist in Malaysia, ausgesprochen teuer. Nicht verwunderlich, dass sich Einheimische, Aussteiger und Touris, die es irgendwie herausgefunden haben, gleichermassen rund um den Liquor Store „Antarabangsa Enterprise„ sammeln. Hat der Besitzer den richtigen Riecher gehabt, verkauft er die vergleichsweise günstigen Alkoholika gleich mal mit angedocktem Biergarten.
Zugegeben, der Begriff „Aussengastronomie“ trifft es vielleicht nicht ganz. Das Pissoir ist die Rinne gleich hinter dem Container auf der anderen Strassenseite. Die Toilette befindet sich irgendwo im hinteren Teil des Ladenlokals. Zwischen traurigen Schildkröten, einer vor sich hin sinnierenden älteren Dame im Rolli und karton- und kistenweise Alkohol auf immer feuchtem Boden. Die Auspuffgase der Fahrzeuge ergänzen den Zigarettenqualm. Aber hier trifft sich eben, wer in George Town lebt. Inder, Malayen, Chinesen, Expats, Touris. Dieser Platz hat Charme, anders eben. Aber alle kommen. Auch Nicole und Tobi haben diesen Ort natürlich schon für sich entdeckt – wie sollte es anders sein. 🙂 Und so lernen wir die Beiden am Vorabend der Silvesterfeierlichkeiten bei ein paar Kaltgetränken kennen…
Mit Tamtam zum Jahreswechsel
… doch damit nicht genug. Nicht nur, dass die beiden Münsteraner Erinnerungen an meine alte Stadt in mir wecken, sie bringen mir auch die Heimat ganz nah. Denn unser gemeinsamer Silvesterabend ist ganz schön Gin Tonic lastig. Und damit einen herzlichen Gruss an Frau B. und Frau K. nach Köln! Schon lange vor Mitternacht füllt sich die Esplanade, der Platz nahe des alten Forts in direkter Nähe zum Meer.
Hunderte malayischer Familien bevölkern die grosse Wiese und picknicken ins neue Jahr hinein. Mit grossem Tamtam und Feuerwerk erleben wir hier den Countdown und rutschen gemeinsam mit Tobi und Nicole feucht fröhlich in 2018. Übrigens nur einer, der wunderbaren Abende mit Euch! Auf ein tolles Reise-Jahr und ein Wiedersehen in Münster!
Hier geht es weiter.
Ein guter Reiseführer gehört ins Gepäck
Ein guter Reiseführer im Gepäck ist für uns unerlässlich. Dabei liegen uns gar nicht so sehr die Unterkunfts- oder Restaurantempfehlungen am Herzen. Vielmehr nutzen wir unseren Reiseführer, um mehr über Land und Leute zu erfahren und uns eine erste und manchmal auch zweite Orientierung zu verschaffen.
Unsere Wahl für Malaysia ist der Stefan Loose Reiseführer, der viele Fotos, Hintergrundinformationen und hilfreiche Tipps für Malaysia bietet.
*HINWEIS: Dieser Bericht enthält Werbung und Affiliate-Links. Das bedeutet, dass wir für alle Artikel oder Unterkünfte, die Du über einen solchen Link auf unserer Website kaufst oder buchst eine kleine Provision erhalten. Wir empfehlen nur Produkte, die wir auch selber nutzen oder guten Gewissens empfehlen können. Dabei entstehen Dir keine Mehrkosten.