Sandbleche für den Camper – Erfahrungen & Tipps
Was das denn für „Dinger“ seien, die wir außen an unserem VW Bus befestigt haben – solche Fragen erreichen uns immer wieder. Es sind Sandbleche für den Camper. Sand- und Bergeboards oder Traktionshilfen, wie sie auch genannt werden, dienen als Offroad Anfahrhilfe. Sie kommen in der Regel auf weichem oder losem Untergrund zum Einsatz. Dann, wenn Du Dich im Sand, auf feuchten Wiesen oder im Matsch festgefahren hast, die Räder durchdrehen und der Wagen nicht mehr allein aus eigenem Antrieb herausfahren kann, werden sie unter die Reifen geschoben, um den Bodenhalt wieder zu erlangen. Sandbleche für den Camper können aber auch präventiv zum Überbrücken von Gräben oder tiefen Schlaglöchern nützlich sein.
Die Anschaffung von Traktionshilfen für das Wohnmobil ist dabei nicht nur sinnvoll, wenn Du mit einem geländegängigen Allradfahrzeug regelmäßig auf Offroad Pisten unterwegs bist.
Vielmehr sind sie auch dann sehr hilfreiche Tools, wenn Du mit Deinem Camper abseits der Straße oder des Asphalts stehen möchtet. Auf sandigen oder regennassen Böden unterstützen Sandbretter auch jeden Fiat Ducato Kastenwagen oder andere Wohnmobile mit Zweiradantrieb.
In unserem Blogartikel Offroad Anfahrhilfe – Sandbleche für den Camper und das Wohnmobil berichten wir von unseren Erfahrungen und geben Tipps zur Auswahl und dem Umgang mit den Anfahrhilfen für den Camper.
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Inhaltsverzeichnis
Sandbleche für den Camper – Für uns unverzichtbar
Sandbleche für den Camper sind, unseren Erfahrungen nach, ein für uns unverzichtbarer Begleiter. Wir erkunden mit unseren VW T4 Syncro viele unwegsame, von Schlaglöchern, Steigungen und Sand geprägte Gebiete und mit Vorliebe Offroad Strecken.
Hier sind Traktionshilfen unabdingbar. Denn oft bewegen wir uns in abgelegen Regionen, ohne Handyempfang und dort, wo das nächste Fahrzeug zum Bergen lange auf sich warten lässt.
Nutzen wir die Bergeboards zum ersten Mal am Strand in Bulgarien, sind sie uns auf Stellplätzen abseits der Asphalts, im Wald, am Strand oder bei starken Regenfällen, trotz vorhandenen Allradantriebs, immer wieder nützlich. Sie schenken uns die Zuversicht, uns selbst im besten Fall wieder befreien zu können.
Darüber hinaus haben unsere Sandbleche bereits den Test in der Wüste Marokkos bestanden. Hier beschlich uns anfangs stets die Sorge, überhaupt in eine Situation zu kommen, in der die Sandbretter zum Einsatz kommen müssen.
Diese Sorge ist mit der Zeit jedoch der Routine gewichen. Je länger wir in der Sandwüste Marokkos unterwegs sind, desto unumgänglicher ist es, irgendwann im Sand stecken zu bleiben und uns mit Hilfe unserer Sandbleche wieder aus dieser Situation selbst zu befreien.
Für solche Wüstenabenteuer gilt es natürlich grundsätzlich einer guten Vorbereitung. Mehr zum Thema erfährst Du in unserem Blogbeitrag Marokko Offroad mit dem VW Bus 4×4 Camper.
Sandbleche aus Kunstoff, Aluminium oder aus Stahl?
Die Frage, aus welchem Material Sandbleche sein sollten, ob Kunststoff, Aluminium oder aus Stahl, ist nicht einfach oder gar ausschließlich, sondern ganz individuell zu beantworten. Denn die unterschiedlichen Materialen von Sandblechen haben ihre Vor- und Nachteile.
Die Entscheidung für das richtige Bergeboard ist in engem Zusammenhang damit zu treffen, welche Ziele Du erreichen, welche Abenteuer Du damit erleben möchtest. Hier sind Reiseziel, Terrain und die Umgebung Deiner Offroadroadpläne zu berücksichtigen.
Hinzu sind Größe, Gewicht etc. des Fahrzeugs natürlich von Bedeutung bei der Wahl der richtigen Bergebretter für den Camper.
Bei der Suche nach den optimalen Sandblechen für Deinen Camper gilt es die harten und weichen Fakten zu vergleichen. Fährst Du vielleicht nur zum Strand oder möchtest nur hin und wieder abseits der Straße übernachten?
Ist es realistisch, dass Du Brücken baust? Bist Du in der Wüste oder auf abgelegenem, matschigen Terrain unterwegs?
Mit solchen und anderen Fragen wirst Du eine Ausschlussdiagnostik betreiben können. Letztlich gilt es dann abzuwägen, worauf Du bereit bist zu verzichten und was Du wirklich brauchst.
Sandbleche aus Stahl haben ihren Ursprung beim US-amerikanischen Militär, wo sie im 2. Weltkrieg als Luftlandebleche entwickelt wurden, um schnell und effizient Landebahnen für Flugzeuge zu bauen.
Sie verfügen über große, gestanzte Löcher und Sicken, die die Stabilität erhöhen und erinnern immer ein bisschen an Schweinestall-Zäune auf dem Bauernhof.
Diese Sandbleche aus Stahl gelten zwar als sehr stabil, sind aber auch extrem schwer, aus Aluminium gefertigte deutlich leichter. Sperrig sind beide Arten und mitunter auch scharfkantig, was nicht nur zu Verletzungen führen, sondern auch die Reifen beschädigen kann.
Dafür eigenen sie sich z.B. zum Brückenbau wesentlich besser, als leichte, aber etwas weniger stabile Sandbelche aus Kunststoff.
FT-Germany: Aluminium Sandbleche 150cm*
- Paar = 2 Stück, Sandbleche aus Aluminium
- Länge: 150cm, Breite: 39,5cm
- Materialstärke: 4mm
- Gewicht: ca. 7,0kg/Stck, 14,0kg/Paar
- 4 Sicken, seitliche Schlitze für Gurtbefestigung
Die Vorteile von Sandblechen aus Kunstoff
Kunststoff Sandbleche, einst in Australien entwickelt, landen bei Sandblech Tests regelmäßig weit vorne.
Sie sind wesentlich leichter und weniger sperrig, als ihre Pendants aus Stahl oder Aluminium und eignen sich für einfache bis mittelschwere Offroad Abenteuer und gängige Wohnmobile und Kastenwagen sehr gut.
Durch ihre Form und die beidseitigen Strukturen krallen sie sich in den Untergrund und Reifen fest, so dass diese leichter Halt bekommen und Du Dich aus verfahrenen Situationen selbst gut befreien kannst.
Dabei ist der Kunststoff sehr stabil und hält auch schwere Belastungen gut aus. Zudem kehren die Sandboards bei Verformungen in der Regel wieder in ihre ursprüngliche Form zurück.
Mit seitlichen Griffen ausgestattet, kannst Du die Sandbleche auch zum Schaufeln einsetzen. Und in Signalfarbe findest Du sie im Sand oder Matsch auch leichter wieder.
Welche Kunststoff Sandbleche für den Camper und das Wohnmobil?
Die Firmen Maxtrax und Tred aus Australien, waren unseren Recherchen nach, als erstes mit den Sandblechen aus Kunststoff auf dem Markt und sind heute Marktführer, jedoch auch ziemlich teuer.
Mittlerweile gibt es aber ein breites Angebot von Sandbrettern aus Kunststoff, auch im niedrigeren Preissegment, so dass Du als Käufer die Qual der Wahl hast.
Natürlich macht das die Sache nicht unbedingt einfacher. Auch wir haben lange mit uns gehadert, welche Sandboards denn nun die „richtigen“ für uns, unseren VW T4 Syncro und unsere Vorhaben sind.
Zu diesem Zeitpunkt hatten wir quasi noch keinerlei Offroad Erfahrungen. Wir haben uns mit vielen Rezensionen und Erfahrungsberichten anderer Camper auseinandergesetzt und schließlich entschieden, dass für uns die günstigen, aber gut bewerteten Sandbleche von CStern* erstmal reichen sollten.
Unsere Erfahrungen mit den Sandblechen von CStern
Wie bereits erwähnt hat der Prozess unserer Entscheidungsfindung für oder gegen bestimmte Offroad Sandbleche etwas länger gedauert. Zumal die Preisunterschiede wirklich immens sind.
So kosten z.B. die Highend Sandboards von Maxtrax oder Tred um die 300,- €. Am Ende haben wir den Recovery Boards von CStern* und der damit deutlich preiswerteren Lösung den Zuschlag gegeben.
Unsere bisherigen Erfahrungen mit den CStern Recovery Boards* sind sehr positiv. Die günstigen Traktionshilfen begleiten uns und unserem VW T4 Syncro inzwischen seit mehreren Jahren und leisten gute Dienste, ob auf unbefestigten Wegen, am Strand oder im Offroad Einsatz in der Wüste.
Mit einer Größe von 105 x 28,5 x 7,5 cm sind die Sandbleche leicht und handlich und tragen dennoch ein Gewicht von bis zu 10 Tonnen. Durch die spezielle gezahnte Oberfläche erreichen die Boards zusätzliche Stabilität für eine bessere Traktion der Reifen.
Mittlerweile haben wir mit den Sandblechen auf vielen Offroad Touren die Wüsten Marokkos durchquert und können damit auch die Wüstentauglichkeit bestätigen. Oft genutzt und noch immer stabil, konnten wir uns bisher damit aus jeder Situation selbst befreien.
Auch bei Hitzeentwicklung durch durchdrehende Reifen zeigen die Sandbleche von CStern* bisher kaum Verschleißspuren, womit sie auch den extremen Sandblech Offroad Test in der Wüste bestanden haben.
Unsere ausführlichen Informationen und Gedanken zur Vorbereitung einer Offroad Tour durch Marokko kannst Du in unserem Blogbeitrag Marokko Offroad mit dem VW Bus 4×4 Camper detailliert nachlesen.
CStern Recovery Board: Kunststoff Sandbleche*
- Paar = 2 Stück, Sandbleche aus Kunststoff
- Länge: 105cm, Breite: 28,5cm Höhe: 7,5cm
- Gewicht: ca. 4,0kg/Stck, 8,0kg/Paar
- 1 Satz Befestigungsmaterial
Die Sandbleche können ein Gewicht von bis zu 10 Tonnen tragen. Die spezielle gezahnte Oberfläche bietet zusätzliche Stabilität für bessere Traktion der Reifen.
Sandbleche am Camper befestigen und vor Diebstahl schützen
Du magst Dich fragen, warum Du Deine Sandbleche für den Camper außen am Wohnmobil befestigen sollstet, wo diese doch häufig mit einer Tasche geliefert und im Kofferraum gelagert werden könnten.
Spätestens nach ihrem ersten Einsatz aber fällt der Groschen. Sandbretter werden, wenn sie erstmal arbeiten, schlicht schmutzig. Ob Sand, Dreck oder nasser Matsch – grob säubern ist nach dem Gebrauch schon sinnvoll. Und dennoch werden sie nie blitzsauber.
Zudem nehmen die Sandbleche im Camper viel Platz ein und sind viel schneller einsatzbereit, wenn Du sie außen am Wohnmobil befestigst.
Um sie fahr- und diebstahlsicher zu befestigen, bieten sich verschiedene Optionen. So kannst Du sie z.B. auf einem Dach- oder Geräteträger montieren.
Alternativ zum Geräteträger bringst Du Airlineschienen* an der Außenseite Deines Campers an. Hier lassen sich die Sandbleche mit Trägerbügeln und ein paar Fittingen* leicht auf den Schienen fixieren und mit einer abschließbaren Knebelmutter* sichern
Thule: Abschließbare Knebelmutter M8*
- 2er Packung
- Gewindestärke: 8mm
- Ergonomische, weiche Griffe
Der Thule AcuTight Knopf mit eingebauten Drehmomentbegrenzer, der „klickt“, wenn die korrekte Befestigungskraft erreicht ist.
Unsere Sandbleche sind auf der Heckleiter am Kofferraum montiert, wo sie jederzeit leicht zugänglich sind. So kommt auch kein Fremder auf die Idee, die Leiter unbefugt zu nutzen.
Hierzu haben wir zwei Löcher in die Aluminium Leiter gebohrt und von hinten 20mm lange Gewindestangen* durch die Löcher gesteckt. Diese wurden mit selbstsichernden Muttern* und Unterlegscheiben fixiert, so dass wir die Sandbleche dort einhängen können.
Noch ein Aluminiumblech, eine Sterngriffmutter* und eine abschließbare Knebelmutter* drauf und schon sind die Bleche auch vor Diebstahl geschützt.
Alternativen zu Sandblechen
Es gibt auch Alternativen zum klassischen Sandblech für den Camper. Z.B. haben wir unsere Auffahrkeile* schon zur Hilfe genommen, wenn wir uns besonders tief festgefahren haben. Die Keile dienen dann als zusätzliche Anfahrhilfe, um unter allen vier Rädern Grip zubekommen. Funktioniert natürlich nur bei Allrad. 😉
Wenn Du Dich also nur leicht im Sand festfährt und keine Sandbleche hast, dann kann mitunter der Auffahrkeil schon weiterhelfen. Der sollte jedoch relativ flach und stufenlos sein.
Darüber hinaus gibt es faltbare* und rollbare Anfahrhilfen*. Diese sind etwas kompakter und lassen sich etwas platzsparender im Wohnmobil unterbringen.
Gut verstauen lassen sich Anti-Rutsch-Matten*, diese allerdings eignen sich wohl eher nur für die kleineren Herausforderungen auf feuchten Wiesen und bei Eis und Schnee.
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Sandbleche für den Camper und das Wohnmobil – Unser Fazit
Unser Fazit umfasst ein klares GO für Sandbleche, wenn Du mit Deinem Kastenwagen oder Wohnmobil, auch mit Zweiradantrieb, gerne mal abseits des Asphalts unterwegs bist. Und sei es nur, um schöne Nachtplätze in der Natur zu erreichen.
Planst Du darüber hinaus Offroad Touren sind die Traktionshilfen für den Camper existenziell, um Dich aus festgefahrenen Situationen bestenfalls alleine befreien zu können.
Unseren Erfahrungen nach sind die Sandbleche von CStern* für Modelle wie den Fiat Ducato Kastenwagen oder Wohnmobile, als auch für ambitionierte 4×4 Camper sehr gut geeignet.
Wir würden sie jederzeit wieder kaufen, allerdings das nächste Mal in schriller Signalfarbe, da es schlicht der Wahrheit entspricht, dass Du sie je nach Einsatzgebiet sonst nur mit Mühe wiederfindest.
Camping-Tipp: Reisewäscheleine*
Handlich, praktisch, leicht. Mit einer Reisewäscheleine* kannst Du das Mitschleppen von Wäscheklammern vermeiden und Deine Klamotten auch bei Wind trocknen. Die gezwirbelte Leine ermöglicht es Dir nämlich Deine Klamotten einzuklemmen. Weitere Tipps und Empfehlungen zu nützlichen, funktionalen Reiseutensilien findest Du auf unserer Roadtrip Packliste.
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Der Wasserfilter kann z.B. direkt in Deinen Wasserschlauch integriert werden und so das Wasser filtern, bevor es in Deinem Wassertank landet!
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2 Kommentare
Die Sandbleche mögen für die Wüstentour hilfreich sein… Von Offroad in den meisten europäischen Ländern halte ich gar nichts. Es führt nur dazu, dass noch mehr „inoffizielle“ Stellplätze, Strände und Regionen für Fahrzeuge dieser Art gesperrt werden. Die meisten haben die Dinger ohnehin nur als Deko am Fahrzeug. Was soll ein 4×4- Fahrzeug mit AT-Reifen und Sandblechen auf einem 4-Sterne -Campingplatz? Das Abenteuergefühl hat früher der Cowboy von Marlboro verkauft, heute brauchen manche Leute dafür ein Sandblech
Hallo Roland,
wir sehen das ein wenig anders. Auch in Europa gibt es viele, tolle Strecken fürs Offroadfahren. Die haben erstmal gar nix mit Stellplätzen oder Stränden zu tun. Und, je nachdem, wie matschig oder sandig solche Pisten sind, gehören Sandbleche zu den wertvollsten Tools, um Dich selbst zu befreien.
Wer solche oder andere Hilfsmittel auf dem 4-Sterne-Campingplatz braucht, dem sei das selbst überlassen. Aber der fährt dann ja auch nicht an Orte, zu denen Du Deine Bedenken geäußerst hast. 😉 Beste Grüße