Ein Hauch von Feiertagsluft
Eine feindliche Übernahme der Fahrspur durch den Gegenverkehr, der sie wortlos zur Einbahnstrasse deklariert. Gewagte Überholmanöver auf einer serpentinenreichen Bergstrecke. Die akustische Untermalung durch den Klang der Konzerthupen. Der Duft von Auspuffgasen steigt in die Nase. Gemächlich. Langsam. Keinesfalls hektisch. Schliesslich ist Feiertag auf Bali. Und gleichwohl sind die Ausfahrtsstrassen rund um den Ballungsraum Denpasar dicht. Einheimische wie Touristen strömen in grossen Reisebussen, mit ihren Autos oder Motorrollern aufs Land, zu den Sehenswürdigkeiten oder Festlichkeiten in der näheren Umgebung.
Von Reiz und Charme in Munduk
Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichen wir unser erstes Etappenziel auf diesem dreitätigen Ausflug durch Bali. Auf einer eng bebauten, vielbefahrenen Durchgangsstrasse reihen sich Unterkünfte und Restaurants aneinander. Hier und dort führt ein Weg nach rechts oder links und öffnet uns den Blick für die Hauptattraktion des Ortes. Seine vermeintlich einzigartige Lage zwischen den Reisterrassen. Die eine oder andere Unterkunft liegt etwas ausserhalb, mitten im grünen Reis. Doch so sehr wir uns versuchen das Bergdorf schön zu reden, auch eine Mittagspause und eine Erkundungstour später, stossen Reiz und Charme, den dieser Ort versprühen soll, bei uns auf Granit. Wir fahren weiter…
Gesucht, gefunden! Das Mayong Homestay
…und nähern uns langsam, aber stetig der Küste. Passieren die Dörfer zwischen den grün leuchtenden Reisterrassen. Die Sonne spiegelt sich im Wasser der frisch bepflanzten Felder. Und dann taucht dieses unscheinbare Schild rechts am Wegrand auf: Mayong Homestay. Ein Wink? Jedenfalls eine Wohlfühloase.
Und genau das, was wir suchen. Ein kleines Dorf. Ein hübsches, ruhig und etwas abseits gelegenes Häuschen. Eine liebevoll hergerichtete Terrasse im Licht des späten Nachmittag und ein gemütlich eingerichtetes Zimmer mit Bad erwarten uns. Die kleinen Details hier und dort unterstreichen den Charme, den diese Unterkunft ausstrahlt. Sofas, Bücher, viele Kissen, schönes Licht.
Der Mann der uns willkommen heisst, entpuppt sich nicht nur als sympathischer, sondern auch aufmerksamer und interessierter Gastgeber und trägt massgeblich zur Atmosphäre bei, die diesen Ort ausmachen. Putu spricht nicht nur hervorragendes Englisch und serviert das mit Abstand beste Frühstück auf unserer bisherigen Indonesienreise. Er organisiert im Rahmen des Mayong Green Tourism Ausflüge in die nahe Umgebung und kann viel zu seiner Heimat erzählen.
Der frühe Vogel- Diesmal in Mayong
Wir allerdings sind die Eigenbrötler unter den Touris und geniessen die frühen Morgenstunden ohne Guide. Um spätestens 6.15 Uhr sitzen wir auf dem Roller, fahren ein paar Kilometer hinaus in die Natur und laufen. Spazieren durch Reisfelder, hier und da ein Haus, und geniessen die ersten Sonnenstrahlen des Tages.
Folgen den gemächlichen Treiben der hartarbeitenden Bevölkerung. Die frühmorgendliche Stimmung ist, wie immer an solchen Orten, ein Fest der Besinnlichkeit. Nur die hier und dort knatternden Scooter beeinträchtigen die Stimmung. Könnte man meinen. Aber eigentlich gehören diese ebenso zu einem aufwachenden Tag wie das Krähen der Hähne, das Bellen der Hunde. Oder dem erstem Plausch, während in den Küchen bereits lautstark vorbereitet und gekocht wird – die ersten Düfte steigen uns schon in die Nase.
Ein Ausflug zu den heissen Quellen von Banjar Tegeh
Für manchen eine Badewanne, für andere ein Naturschwimmbad, eigentlich aber eine heilige Quelle. Rundum zufrieden in unserem gemütlichen Heim und dieser wundervollen Umgebung drängt uns eigentlich nichts und niemand weitere Ziele anzustreben. Und dennoch treibt uns die Neugier zu den heissen Quellen von Banjar Tegeh.
Der kleine von Steinen umrahmte Pool zieht zum Familienausflug, entspannten Plantschen oder Beten an. Unsere Neugier ist befriedigt. Der Pool wird von Einheimischen wie Touristen frequentiert. Doch zugegeben, wir haben uns ein wenig mehr religiöses Leben an diesem Ort erhofft, weniger den Blick auf knutschende ausländische Pärchen. Was soll´s? Dann doch lieber wieder zurück in die traumhafte Umgebung von Mayong.
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Ein guter Reiseführer gehört ins Gepäck
Ein guter Reiseführer im Gepäck ist für uns unerlässlich. Dabei liegen uns gar nicht so sehr die Unterkunfts- oder Restaurantempfehlungen am Herzen. Vielmehr nutzen wir unseren Reiseführer, um mehr über Land und Leute zu erfahren und uns eine erste und manchmal auch zweite Orientierung zu verschaffen.
Unsere Wahl für Bali ist der Stefan Loose Reiseführer, der viele Fotos, Hintergrundinformationen und hilfreiche Tipps für eine Reise nach Bali bietet.
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1 Kommentar
Hallo Edith,
schöner Bericht, der Lust auf mehr macht. Bali hat wirklich jede Menge toller Ecken zu bieten und für jeden scheint was dabei. Das Mayong Homestay liest sich, als wäre es dir perfekte Unterkunft für mich – wird für den nächsten Trip gespeichert!
Liebe Grüße
Magdalena