Erlebnisse zwischen Kultur, Tradition und Moderne

von Edith

Der Gemp, so der Name des Palastareals der äthiopischen Kaiser aus dem 17. und 18. Jh. wirkt anmutig und beeindruckend. Die aus grobem Stein errichteten größeren und kleineren Gebäude sind innerhalb eines Mauerrings angelegt und hatten eine erstaunlich anziehende Wirkung auf uns.
Auch das dazugehörige Wasserschloss am anderen Ende der Stadt bezirzt durch eine schlichte Steinkonstruktion inmitten eines saftig grünen, von Bäumen abgeschotteten Parks. Obwohl beide Paläste nahe der von unzähligen Bussen und Bajajs befahrenen Strassen liegen, fühlt man sich in ein andere Umgebung versetzt. Die Ruhe und schlichte Erhabenheit der Anlagen unterstützen unseren Eindruck.
Gondar scheint eine moderne Stadt und vielleicht auch aufstrebende Stadt zu sein, gesäumt von Bars und Nachtclubs, in denen nicht nur Studenten Einkehr finden. Im Einklang hierzu finden sich aber im inneren Zirkel des Zentrums auch Stadtteile, die den Eindruck erwecken, als sei man gerade in einem kleinen, beschaulichen Dorf irgendwo im ländlichen Äthiopien eingetroffen.
In einer friedlichen, ruhigen Stimmung am frühen Morgen backen die Frauen vor den Häusern auf offenem Feuer Brot, hängen Wäsche auf. Hier fahren etliche Eselskarren durch die Strassen, auf denen fussballspielende Kinder dem Verkehr der Viehwagen, der Vielzahl Lasten tragender Menschen und selten einem Bajaj ausweichen.
Fünf Uhr morgens am Busbahnhof von Gondar: Das Tor ist mit einer Eisenkette verschlossen, im Inneren ist schon ein wenig Leben zu vernehmen. Verglichen mit der Geschäftigkeit vor dem Tor jedoch eigentlich nicht erwähnenswert. Hier frittiert man fleissig Backgut zum Frühstück und kocht den süssen, köstlichen Chai- Tee. Vor dem Tor drängen sich mit fortschreitender Zeit immer mehr Menschen, die ungeduldig gegen das Tor der Busstation drücken. Als die Pforte kurz nach halb sechs endlich geöffnet wird, stürmen die Massen hastig zu den altertümlichen, rostigen und klappernden Bussen, die den Hof säumen.
Die Fahrt nach Gogora über eine holprig, im sich im Bau befindliche Strasse, dauert keine drei Stunden und so konnten wir schon unser Frühstück bei strahlendem Sonnenschein und weitem Blick auf den Lake Tana in einer hübsch, gemütlichen Unterkunft einnehmen. Die Tage nahe am kleinen Dorf erinnern an Urlaub am Meer, so dass wir hier gerade faul und entspannt die Abgeschiedenheit, fern ab der Städte, geniessen.

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