Hummeln im Arsch und Bienen im Kopf

von Edith
Imker für Imker in Äthiopien - Der Standort in Bahar Dar

Zumindest im übertragenen Sinne. Imkerei?! Ein Thema mit dem wir uns nie beschäftigt haben und lediglich „Honig“ hiermit assoziiert hätten. Bis zu unserem Äthiopienaufenthalt im Winter, der uns erste Einblicke in dieses Handwerk bot.
Wir besuchten schon im Dezember 2014 die beiden jungen Imkerinnen Serkie und Mastewal in Bahar Dar. Beide Anfang zwanzig, sind sie während ihres Studiums zu Imkerinnen ausgebildet worden und lernen heute 120 Frauen im Umkreis von Bahar Dar an. Die Ausbildung zielt auf weibliche Bienenzüchterinnen ab, um diesen zu ermöglichen zum Lebensunterhalt der Familien beizutragen. Unterstützt wird das Projekt vom deutschen Verein „Imker für Imker in Äthiopien“.

Seit der ersten Berührung mit der Imkerei haben wir die Zeit genutzt, uns diesem hochkomplexen und äußerst spannenden Thema zu widmen und waren überrascht, wie aktuell und medienpräsent es auch in Deutschland ist.
In freudiger Erwartung auf ihren ersten eigenen Honig trafen wir die beiden Mädels nun in Bahar Dar wieder und wurden nicht enttäuscht, als wir bei einem Kaffee in Mastewals Elternhaus den ersten Bissen Honigbrot zu uns nahmen- eine echte Gaumenfreude! 10 kg sind es diesmal, im Oktober hoffen sie auf einen Ertrag von 40 kg der süssen Leckerei.

Natürlich wollten wir auch gerne miterleben, wie die beiden Imkerinnen arbeiten. Da die Bienen am helllichten Tag aggressiver sind als in der Dunkelheit, arbeiten sie nur in den frühen Morgenstunden oder am Abend. Obwohl wir eindringlich darauf hingewiesen haben, dass sie ihre Arbeitsgewohnheiten für uns nicht ändern sollen, vermuten wir, dass Mastewal und Serkie aus äthiopischer Höflichkeit früher mit der Arbeit begonnen haben, damit wir noch Fotos machen können. Dies scheint der Grund zu sein, weshalb die Bienen an diesem Abend relativ aggressiv wurden und bei uns allen den einen oder anderen Stich als Andenken hinterliessen. Für uns als Laien überraschte es dahingehend, als dass unsere Erfahrung bei zwei deutschen Imkern auch bei Tageslicht vergleichsweise friedliche Bienen zeigte.

Letztich konnten wir unser Bienenwissen wieder ein Stück weiter ausbauen und hatten zudem eine wunderbare Zeit mit den beiden Frauen und ihrem Kumpel Yilikal, der zeitweise für uns aus dem Amarischen ins Englische übersetzte und somit die Sprachbarriere deutlich senkte.

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2 Kommentare

Achim 5. August 2015 - 11:32 am

Wieviele Stiche pro Honigbrot? Ich hoffe, die Rechnung ging für Euch dennoch auf. Schöner Text und tolle Bilder. Klasse.

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Imkermeister Klaus Ahrens 5. August 2015 - 10:58 pm

“ Für uns als Laien überraschte es dahingehend, als dass unsere Erfahrung bei zwei deutschen Imkern auch bei Tageslicht vergleichsweise friedliche Bienen zeigte. “ ja die bienen in europa sind nahezu handzahm da sie wenige feinde haben mein vater war auch bei einem kollegen in äthiopien der hatte die bienen an einem seil in den baum gehängt …. wegen der vielen ameisen ….

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