Marokko Offroad Reisebericht von Figuig nach Iche

Oase Figuig – 4×4 Offroad Tour im Osten Marokkos

Von hohen Palmen gezeichnet, von schroffen Gebirgszügen umrahmt öffnet die Oase Figuig im tiefen Osten Marokkos ihre Pforten für uns. Kaum einen Oliven- oder Dattelkern-Weitspucker von der algerischen Grenze entfernt sticht in erster Linie jedoch ihre einsame, von Stein- und Geröllwüste, weiten Ebenen, Felsplateaus und rauen Bergketten durchzogene Umgebung heraus.

Unsere Offroad Tour von Figuig nach Iche, der östlichsten Oase Marokkos, führt uns ins touristische Abseits des Landes und gehört zu einem der Highlights unserer Marokko Reise.

Wir kombinieren zwei Touren unseres Pistenkuh GPS Offroad-Reiseführers* miteinander, so dass wir in Bouarfa starten und unseren Rundkurs auch dort beenden. Die Routen offenbaren uns eine facettenreiche Welt, die durch ansprechende, abwechslungsreiche Offroad-Passagen herausragen.

Im Folgenden berichten wir Dir von unseren Erfahrungen und Eindrücken offroad von Figuig nach Iche und weiter bis Bouarfa. Wir beschreiben die Strecken und geben wichtige Tipps und Infos zur Planung.

Zur besseren Vorbereitung empfehlen wir Dir auch unseren Bericht Marokko Offroad mit dem VW Bus 4×4 Camper.

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Die Oase Figuig – Dattelpalmen soweit das Auge reicht

Bouarfa dient als Startpunkt unserer Offroad Rundtour durch den Osten von Marokko. Wenngleich es auch in Figuig Einkaufsmöglichkeiten gibt, bietet die kleine, quirlige Stadt Bouarfa doch das größere Angebot für den täglichen Bedarf, insbesondere der Frischwaren, wie Obst und Gemüse.

Aber auch in Figuig kannst Du Dich mit allem Nötigen versorgen. Von Bouarfa aus starten wir zunächst über die Asphaltstraße zur Oase Figuig. Nicht, ohne einen Übernachtungsstopp ab der Strecke in der weiten Ebene mit Blick in die Berge einzulegen.

Die Oase erwartet uns am kommenden Tag als ein verschlafenes Nest, welches durch seine hohe Dichte von Dattelpalmen auffällt. Der 11.000-Seelen Ort, fernab im äußersten Südosten Marokkos, zeichnet sich durch seine einzigartige und außergewöhnliche Lage in direkter Nachbarschaft zur algerischen Grenze aus, die die Stadt auf 180 Grad umgibt.

Die Landesgrenzen zwischen den beiden Ländern sind der politischen und territorialen Differenzen wegen bereits seit 1994 geschlossen.

In der Oase Figuig treffen wir Jürgen. Mit dem Sauerländer, der in seinem zum Expeditionsmobil umgebauten Feuerwehrauto durch Marokko fährt, möchten wir die Strecke Offroad von Figuig nach Iche fahren.

Schließlich beweisen wir uns aber fast eine Woche in der Rolle der gegenseitigen Buddys und fahren die hier beschriebenen Offroad Touren im Osten von Marokko gemeinsam.

Pistenkuh: GPS Offroad Tourenbuch Marokko*

• 328 Seiten
• 45 ausführliche Offroad Routenbeschreibungen
• GPS Tracks, Routen und Waypoints

Ergänzt wird der Führer mit allgemeinen Informationen und Offroad-Fahrtipps. Jede Strecke wurde von den Autoren selbst befahren und beschrieben …

Von der Oase Figuig zum Sfissef Stausee

Die letzten Lebensmittel eingekauft, den Sprit aufgefüllt starten wir von der Tankstelle in Figuig nachmittags auf die Offroad Strecke nach Iche, die schon eine Überraschung vorhält.

Den bereits etwas älteren Beschreibungen unseres Reiseführers nach, erwarten wir schon kurz nach dem Einstieg den Abzweig vom Asphalt. Doch fahren wir zunächst über viele Kilometer auf einer neu geteerten Straße und biegen erst in Nähe des Sfissef Stausees auf die Piste ab.

Schon in Figuig passieren wir die üblichen Pass- und Polizeikontrollen, wohlwissend, dass wir uns im Einzugsbereich der Grenze und auf Militär überwachtes Terrain begeben. Doch niemand warnt oder hält uns gar ab auf die Piste nach Iche zu fahren.

Zudem klärt der Reiseführer über schöne Nachtspots am Stausee auf, so dass wir uns keine weiteren Gedanken darüber machen, ob wir hier überhaupt nächtigen dürfen.

Etwa 1,5 Stunden hinter der Oase Figuig, nahe am Stausee, wird uns ein Plätzchen mit Weitblick in die umliegenden Berge zuteil. Ein wenig ab der Strecke, die sich bis dorthin bereits landschaftlich grandios, offroad technisch aber einfach zeigt.

Leider müssen wir am Abend erfahren, dass wir hier nicht schlafen sollen. Der Chef, ob Bürgermeister, Militär oder Polizei der Gemeinde Figuig schickt zwei Männer los und erläutert uns übers Telefon, es sei gefährlich dort zu bleiben. Wir müssen zurück nach Figuig kommen.

Grundsätzlich würden wir dieser Anweisung Folge leisten. Doch Dunkelheit und Alkohol im Blut halten uns ab. Wir dürfen schließlich auf eigene Verantwortung bleiben, empfehlen Dir aber dringend, nicht auf diesem Teil der Strecke zu übernachten.

Ein inoffizieller Richtwert für Nachtspots, den uns ein Einheimischer in Iche nennt, sind 20km Luftlinie der Grenzlinie entfernt. Diese sind auf der Offroad Strecke von Figuig nach Iche nicht einzuhalten.

Außerdem wissen wir nicht, ob im Grenzgebiet tatsächlich eine unmittelbare Gefahr lauert oder es sich lediglich um Vorsichtsmaßnahmen handelt.

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Vom Sfissef Stausee zur Oase Iche

Die Nacht ruhig und ohne Zwischenfälle, aber ein äußerst mulmiges Gefühl hinterlassend, führt uns der nächste Mittag in die Tiefe der schroffen Bergwelt.

Neben einigen sandig-steinigen Oueds, die es zu queren gilt, begeben wir uns inmitten der scharfkantigen, großen Steine und Platten sowie tiefen Schlaglöchern, die den Weg durch eine schmale Felsspalte säumen und die herausforderndste Passage dieser Offroad Tour bergen.

Ein kleines Abenteuer, dass einen guten Navigator braucht, aber durchaus auch mit unserem kleinen VW T4 Syncro zu stemmen ist.

Ein Erlebnis, dass uns rund um diesen anspruchsvolleren Teil der Strecke prachtvolle Panoramen offenbart. Die Kontraste zwischen vegetationsarmen Ebenen, ausgetrockneten, aber bewachsenen Flusstälern und der dramatischen Bergwelt schaffen imposante Bilder auf dieser zauberhaften Offroad Strecke.

Je weiter wir uns auf die Oase Iche zubewegen und damit in unmittelbare Nähe zur algerischen Grenze gelangen, desto deutlicher ist die Militärpräsenz. In kurzen Abständen leben die Soldaten entlang der Piste in einfachen Lehmhäusern und grüßen freundlich.

Die Ankunft in Iche lässt uns schnell entscheiden, der schlichten Trostlosigkeit dieser Oase wieder zu entkommen. Über Asphalt gelangen wir noch am späten Nachmittag bis zu einem Ort, der uns schon fast auf unsere nächste Route bringt.

Unweit des Startpunkts zum Bouarfa Rundkurs finden wir einen unspektakulären Nachtplatz in einer hügeligen Ebene, der uns aber an diesem, den Vollmond erwartenden Abend eine einzigartige Szenerie beschert.

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Offroad auf dem Bouarfa Rundkurs

Eine weitere Überraschung dieser Tage birgt die Offroad Strecke des Bouarfa Rundkurses, den unser Reiseführer mit gerade mal einem Stern bewertet.

Die Geschmäcker unterscheiden sich bekanntlich. Denn wir würden diese, durchaus anspruchsvolle und landschaftlich beachtliche Strecke gleich mit vier Sternen auszeichnen.

Auch hier wechseln sich die Kulissen einer traumhaften Bergwelt und lang gestreckter Ebenen, gespickt von flachen Felsplateaus ab. Kaum Menschen oder Fahrzeuge begegnen uns bis wir zum Ende der Strecke auf Nomadensiedlungen treffen.

Doch zuvor gilt es, einige herausfordernde Hürden durch tiefe, ausgewaschene Gräben und Oueds zu meistern, die in kurzen Distanzen und zahlreich unseren Weg kreuzen.

Während Jürgen sich aufgrund schmaler Spuren Alternativen zum Durchqueren suchen muss, stoßen wir an die Grenzen unseres Böschungswinkels. Es bedarf guter Navigation durch die tiefen, kurzen Furchen.

Doch mit Spaß an und Lust auf diese Hürden, Geduld und Ruhe im Gepäck, gelingt es uns, alle Passagen, ohne wildes Aufsetzen zu meistern.

Abschließend endet unsere Offroad Strecken Kombination mit einem obligatorischen Lagerfeuer kurz vor der Asphaltstraße Richtung Bouarfa. Auch hier dürfen wir uns wieder dem Fernblick in die Bergwelt der marokkanisch-algerischen Grenze hingeben.

Offroad Tour im Osten Marokkos – Unser Fazit

Eine Offroad Tour im Osten Marokkos lohnt! Der Teil des Landes lockt mit magischen Bergwelten und der reizvollen Abgeschiedenheit einer außergewöhnlichen Region Marokkos.

Unseren persönlichen Erfahrungen nach ist die weite Anfahrt jedoch nur sinnvoll, wenn Du Dich raus aus den Oasen und hinein in die Natur begibst. Dort wirst Du beschenkt mit imposanten Panoramen, vielfältigen, äußerst kontrastreichen Landschaften und traumhaften Kulissen und, der fast schon unheimlichen Ruhe unter einem gigantischen Sternenzelt.

Wenn Du Zeit und Muße hast, empfehlen wir Dir, mindestens eine Woche Zeit zu nehmen, um Dich auf die Offroad Routen im Osten Marokkos einzulassen. Genieße und erfahre selbst das Abenteuer Einsamkeit und tauche ein, in diese, den Atem raubende Welt.

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Marokko – schon der Name klingt nach Zauber: Und auf dem Djemaa el Fna, dem Gauklerplatz, im Zentrum von Marrakech mit seinen Geschichtenerzählern, Akrobaten und Wasserverkäufern, in den Souks dieser und der anderen …

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