Camping am Schwarzen Meer – Mit dem Wohnmobil nach Bulgarien
Mit dem Wohnmobil nach Bulgarien ans Schwarze Meer. Von Rumänien bis nahe der türkischen Grenze stösst das Schwarze Meer auf eine facettenreiche Küstenlandschaft. Lange Strände und Dünenkämme werden abgelöst von imposanten Steilhängen und kleinen, einsamen Buchten mit Felsvorsprüngen. Sie schaffen nicht nur Anreize zum Schnorcheln und Tauchen, sondern stellen auch ein Paradies für Wildcamping am Schwarzen Meer dar. Neben den bevölkerten Touristenstränden ist die Küste in Bulgarien gespickt mit kleinen Urlaubssiedlungen, antiken, kulturell sehenswerten Orten und den Stadtstränden in Warna und Burgas.
Doch die Reiseziele und Sehenswürdigkeiten in Bulgarien sind abwechslungsreich und vielfältig. In unserem Reise- und Erfahrungsbericht geben wir Dir zunächst generelle Infos zur Reise mit dem Camper durch Bulgarien.
Darüber hinaus berichten wir von unseren Erfahrungen beim Wildcampen in Bulgarien entlang der Schwarzmeerküste. Wildcamping in Bulgarien am Meer ist für uns weitaus spannender, als All-inclusive-Urlaub am Sonnenstrand und der Goldküste.
Abseits des Massentourismus entdecken wir, dass eine Reise mit dem Wohnmobil ans Schwarze Meer nach Bulgarien ein Geheimtipp ist und finden naturverbundene, wunderschöne Orte am Meer.
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Inhaltsverzeichnis
Mit dem Wohnmobil nach Bulgarien – Alles rund um die Einreise
Im Folgenden findest Du hilfreiche und notwendige Informationen zur Einreise nach Bulgarien. Voraussetzung hierfür ist natürlich ein bis zum Ende der Reise gültiger Personalausweis.
Zwar ist Bulgarien Mitglied der EU, gehört aber nicht zu den Ländern des Schengener Abkommens, so dass Grenzkontrollen stattfinden.
Einreise während der COVID-Pandemie
Wir reisen im August 2021 mit dem Wohnmobil nach Bulgarien ein, so dass es, aufgrund der Corona-Pandemie, gewisse Regeln zu beachten gibt.
Da wir beide abschliessend geimpft sind, reicht es aus bei Einreise unsere digitalen Impfcodes vorzuzeigen. Nach dem Scan dürfen wir weiterfahren.
Wer in dieser Zeit nach Bulgarien einreist sollte sich immer kurz vorher über die aktuellen Einreisebestimmungen im Hinblick auf COVID erkundigen. Die besten und tagesaktuellen Infos, auch zu den Transitrouten ins Land, findest Du beim ADAC. Ausserdem informiert das Auswärtige Amt.
Maut-Gebühren in Bulgarien
Bei Einreise in Bulgarien gilt für alle Kfz bis 3,5t zGG, ausgenommen Motorräder, auf den Nationalstrassen eine elektronische Vignettenpflicht.
Für Wohnmobile, die das zGG von 3,5t überschreiten, gilt eine streckenabhängige Maut. Sie werden nach der Euro-Emmisionsklasse eingestuft. Für Anhänger ist eine gesonderte Vignette notwendig.
Um eine Vignette zu erhalten, musst Du Dich lediglich registrieren. Die E-Vignette kannst Du entweder vorab online kaufen oder sie gleich an der Grenze erwerben.
Hier gibt es die Möglichkeit sie bei einer Verkaufsstelle in bar zu zahlen oder an einem der Automaten der Mautgesellschaft per Karte. Die Quittung solltest Du auch nach Ausreise aus dem Land aufbewahren.
Die Preise variieren je nach Länge Deines Aufenthaltes. So kosten 7 Tage umgerechnet etwa 8€, ein Monat liegt bei ca. 15€.
Tanken in Bulgarien
In Bulgarien sind die Spritpreise vergleichsweise günstig. Für Super Benzin 95, E10, bezahlen wir im Sommer 2021 im Schnitt etwa 1,15€ pro Liter. Also 0,30€ – 0,40€ weniger als zu diesem Zeitpunkt in Deutschland.
Allerdings finden wir in Bulgarien keine einzige Tankstelle, die E5 Treibstoff verkauft. Das bedeutet aber nicht, dass es sie nicht gibt.
Vorsichtshalber empfehlen wir jedoch bei einer Reise mit dem Wohnmobil nach Bulgarien vorab zu klären, ob ein Benziner auch den Kraftstoff E10 mit entsprechend höherem Ethanol-Gehalt tanken darf.
Reise Know-How: Bulgarien Landkarte*
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Reise Know-How Landkarten zeichnen sich durch besonders stabiles Kunststoffpapier aus, das beschreibbar ist wie Papier, sogar mit Bleistift. Der Pappumschlag ist abnehmbar, so dass sich die Karte bequem in jede Tasche stecken lässt.
Campingplätze und Wildcamping in Bulgarien
Während unserer Reise mit dem Camper durch Bulgarien gewinnen wir den nachhaltigen Eindruck, dass Bulgarien eine Camper-Nation ist. Gerade in den Sommermonaten zieht es die Einheimischen zum Camping ans Schwarze Meer.
Wildcampen in Bulgarien
Unseren Erfahrungen nach ist das Wildcampen in Bulgarien recht unproblematisch, solange Du Dich nicht auf Privatgelände oder in ausgewiesenen Schutz- und Verbotszonen aufhältst.
Insbesondere in den Küstenregionen des Schwarzen Meers stehen wir fast ausschliesslich frei. Dabei campen wir, ebenso wie die Einheimischen, direkt am Strand oder auf den Klippen am Meer, ohne dass Ordnungskräfte hier einschreiten.
Wildcampen mit dem Wohnmobil in Bulgarien empfinden wir nie als gefährlich. Auch an einsamen, abgeschiedenen Plätzen im Landesinneren fühlen wir uns immer sicher und wohl.
Camping-Tipp: Reisewäscheleine*
Handlich, praktisch, leicht. Mit einer Reisewäscheleine* kannst Du das Mitschleppen von Wäscheklammern vermeiden und Deine Klamotten auch bei Wind trocknen. Die gezwirbelte Leine ermöglicht es Dir nämlich Deine Klamotten einzuklemmen. Weitere Tipps und Empfehlungen zu nützlichen, funktionalen Reiseutensilien findest Du auf unserer Roadtrip Packliste.
Campingplätze in Bulgarien
In Bulgarien bevorzugen wir das Wildcampen am Schwarzen Meer. Lediglich in Sofia und Warna suchen wir jeweils einen Wohnmobilstellplatz auf.
Zudem streben wir im Landesinneren an einem Regentag einen Campingplatz in den Bergen in Bulgarien an.
Alle Plätze verfügen über gutes WLAN, Waschmaschinenzugang, heisse Duschen und sind sauber. Die Gastgeber sprechen alle gutes Englisch. Insbesondere auf den beiden Wohnmobilstellplätzen in Sofia und Warna zeigen sie sich interessiert, unglaublich hilfsbereit und geben viele Infos.
Einreise über Vama Vech in den Norden Bulgariens
Von Vama Vech aus, dem letzten Ort in Rumänien vor der bulgarischen Grenze, reisen wir mit dem Wohnmobil ans Schwarze Meer in Bulgarien. Drängen sich im südlichen Rumänien die Menschen noch an den Stränden, entzerrt sich das Bild im Norden der Schwarzmeerküste in Bulgarien.
Unser erster Stopp am Meer ist äusserst entspannt. Wir finden einen freien Stellplatz an den Dünen nahe des kleinen Örtchen Krapets, der ca. 30 Minuten südlich der rumänischen Grenze liegt.
Die zahlreichen Camper, Zelter wie Wohnmobilreisende, die sich hier tummeln, stehen frei in Strandnähe. Dabei knubbeln sie sich jedoch nicht, denn die Küste bietet hier über mehrere Kilometer genügend Platz, so das jeder viel Fläche um sich herum hat.
Mit dem Camper durch Bulgarien zu reisen bedeutet vielfältige Landschaften zu entdecken. Kein anderes Bild zeichnet die bulgarische Schwarzmeerküste. Sie wechselt immer wieder zwischen weiten Dünengebieten und schroffen Felsenküsten.
So treffen wir am Kap von Kaliakra auf hohe Klippen und ein raues Meer. Der Ort zieht bis zum Abend Besucher an, um die Ruinen der alten Festung und das dazugehörige Museum zu besichtigen.
Ein Restaurant inmitten des Komplexes schafft einen stimmungsvollen Ort zum Dinieren. Doch inspiriert die Atmosphäre auf dem Felsvorsprung auch ohne Restaurantbesuch.
Die Abendsonne wirft ein wunderbares Licht auf diesen tagsüber vielleicht gar nicht so spektakulären Ort.
An einem Kassenhäuschen am Eingang wird ein Entgelt erhoben, dass wir aber nicht zahlen müssen, da wir zu Fuss unterwegs sind.
Mit unserem Camper sind wir, vielleicht 500m vor dem Tor, in einen Feldweg abgebogen, wo wir einen wundervollen Stellplatz auf den Klippen finden, an dem wir auch die Nacht verbringen.
Camping in Warna am Schwarzen Meer
Warna ist eine Hafenstadt mit mehr als 300 000 Einwohnern am Schwarzen Meer in Bulgarien. Weitläufig zieht sich die Küste entlang der Bucht und verwöhnt die Bewohner mit einem langen, schönen Stadtstrand.
Was dem einen gefallen mag, stört den anderen vielleicht. Der Strand ist wirklich eine Perle, nah an Hafen und Innenstadt, ist aber auch bevölkert von Menschen, die in den zahlreichen Strandbars und Restaurants die Sonne und ihre Drinks geniessen.
Die Innenstadt ist überschaubar. Verschiedene Museen und die Kathedrale bilden Anziehungspunkte für Besucher.
Wir verbringen die Zeit hier mit Organisatorischem, waschen auch mal wieder. Zudem nutzen wir die Gelegenheit und gehen aus. Warna bietet eine Fülle an Optionen, lecker Essen zu gehen oder sich bei oben besagtem Drink in einer Bar niederzulassen.
Nesebar – Eine kulturelle Perle in Bulgarien
Nesebar gehört zu jenen Orten, die gerne von vielen Touristen besucht werden. Die pittoreske Altstadt wartet mit vielen historisch-interessanten Kirchenbauten und hübschen Gebäuden auf.
Die Souvenirshops reihen sich aneinander. Dennoch ist Nesebar, aus unserer Sicht, ein Highlight in Bulgarien, dass Du nicht auslassen solltest. Den sehr schnuckeligen Altstadtkern besuchen während unseres Aufenthaltes im August zwar viele Touristen, insgesamt ist die Atmosphäre aber äussert entspannt.
Wir bummeln durch die Stadt, lassen uns in der Winery Messembria auf eine kostenlose Weinprobe einladen und genießen das Flair der Altstadt.
Den Abend und die Nacht verbringen wir auf einem überwachten, grossen Parkplatz unterhalb der Altstadt. Hier ist es tagsüber, an einem Montag im Sommer, recht ruhig. Zum Abend aber füllt sich der Platz mit etlichen Kurzbesuchern, die vermutlich zum Essen in den Ort fahren.
Dennoch erleben wir eine wunderbare Nacht beim Parkplatz-Camping in Nesebar direkt am Meer. Mit dem VW-Bus werden wir als PKW eingestuft und zahlen daher nur knapp über 4€ für 24 Stunden. Grosse Wohnmobile werden etwas höher eingestuft.
Wildcampen im Süden der Schwarzmeerküste Bulgariens
Unterwegs mit dem Wohnmobil am schwarzen Meer erfreuen wir uns an der Facettenreichtum der Küstenlandschaft in Bulgarien. Der Teilabschnitt südlich von Burgas bis zur türkischen Grenze ist geprägt von hohen Klippen und schroffen Felsen.
Zwischen den steilen Felswänden liegen überall kleine, oft nur von wenigen Menschen besuchte Buchten mit Kieselstränden. Das Wildcampen in dieser Gegend ist absolut gängig und es gibt viele Orte, die grandiose Panoramen und schöne Schnorchel- und Badeoptionen bieten.
Das Wasser ist kristallklar. Auch als Taucher wirst Du hier spannende Plätze finden. Entlang der Küste bieten auch einige wenige Tauchschulen Ausflüge an.
Im Gesamten ist der Küstenabschnitt weitaus weniger besucht, als im Norden des Landes.
Wir peilen zwei freie Stellplätze südlich von Tsarevo an. Nordöstlich der Ortschaft Vavara gibt es mehrere Möglichkeiten über Feldwege an die Steilküste zu gelangen. Der erste, nördlich gelegenere Stellplatz, den wir finden, liegt in einem kleinen Wald, so dass wir Schatten haben.
Der zweite Spot befindet sich oben auf einer Klippe mit grandiosem Blick auf das Meer und die vorgelagerten Felsen. Von beiden Spots aus führen schmale Pfade zu kleinen, kaum besuchten Kieselsteinbuchten.
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Mit dem Wohnmobil nach Bulgarien ans Schwarze Meer – Unser Fazit
Die Reise mit dem Wohnmobil ans Schwarze Meer in Bulgarien gestaltet sich für uns als Volltreffer und eines der Highlights unserer Reise durch das Land.
Wir erleben zwar viel Tourismus, finden aber immer und überall wundervolle Orte, an denen wir uns wohlfühlen. Meist entzerren sich die Menschen und tummeln sich nicht wie die Ölsardinen. Das entspannt den Küsten- und Campingurlaub sehr.
Auch das Wildcampen am Schwarzen Meer in Bulgarien entpuppt sich als äusserst stressfrei, da es nahezu überall geduldet wird.
Unsere dringende Empfehlung für eine Reise mit dem Camper ans Schwarze Meer beinhaltet aber vor allem, die bekannten Strände wie die Goldküste und den Sonnenstrand zu meiden.
Insbesondere können wir Dir zum Wildcampen den Abschnitt südlich von Burgas bis zur türkischen Grenze ans Herz legen.
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Badefreuden pur bietet die Schwarzmeerküste.Von Sofia über die Nationalparks Rila und Pirin bis Südbulgarien, vom Balkan bis zum Schwarzen Meer werden alle sehenswerten Regionen und Städte beschrieben…
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2 Kommentare
Schöner Bericht – danke für die Infos! Wir brechen demnächst gen Bulgarien auf. So wie ich es euren Bildern entnehme scheint sich die Küste gut zum Freitauchen/ Seatrekking zu eignen. 🙂
Gruß
Christian
Hallo Christian,
das klingt spannend. Grundsätzlich ist der südliche Teil der bulgarischen Küste in Richtung Türkei nicht mehr stark bevölkert und weist auch eine sehr schöne, felsige Küstenlinie auf. Wir können es nicht abschließend beurteilen, wie gut sich die Küste zum Seatracken eignet, glauben aber, dass Ihr da durchaus fündig werdet, was interessante Tracks/ Routen betrifft. Viel Spaß dabei und viele Grüße