Da kommen wir an unsere Grenzen – Im wahrsten Sinne
Einige Kilometer über Land wären noch drin, weniger als 300 Kilometer, um genau zu sein, denn dann würden wir den Zipfel des südostasiatischen Festlandes erreichen: Singapur. Und somit sind wir auch am Ende der Möglichkeiten angekommen, unsere Reise alleine über den Landweg fortzusetzen. Es muss per Schiff weitergehen, wenn wir unser Vorhaben weiter verfolgen möchten, dem Flugzeug den imaginären Stinkefinger zu zeigen.
Unser nächstes Ziel liegt weit nördlich auf der indonesischen Insel Sumatra. Grund genug schon vor Singapur, im malaiischen Melaka, die Biege zu machen und gewohntes Terrain zu verlassen. Zumindest in der Hinsicht, als dass uns zum ersten Mal auf dieser Reise auch eine Grenzüberschreitung auf dem Wasserweg bevorsteht.
Ein Ticket für die Fähre nach Dumai
Wir möchten von Melaka mit der Fähre nach Dumai in Indonesien übersetzen. Die Tickets gibt es im Voraus oder gleich am Morgen der Abfahrt ab 7 Uhr direkt am Terminal (das befindet sich übrigens am Westufer des Flusses, auf der gegenüberliegenden Seite der Quayside). Einzige Voraussetzung, um ein Ticket ins Nachbarland Indonesien erwerben zu können, ist die Vorlage eines Ausreisetickets aus dem Land. Wer dies nicht hat, kann auf die Suche nach einer günstigen Alibi-Variante im Internet gehen oder sich einfach ein Hin- und Rückreiseticket am Schalter kaufen, dass uns pro Person 60 Ringgit (umgerechnet knapp 12 €) mehr kostet als die einzelne Fahrt.
Die Sache mit dem Indonesienvisum
Ein Visum ist hier nicht nötig, vorausgesetzt, man möchte nur 30 Tage in Indonesien verweilen, denn am indonesischen Fährhafen in Dumai wird ein Visa on Arrival ausgestellt. Wir planen länger durch dieses flächenmässig riesige Land zu reisen und beantragen vorab ein Visum in der indonesischen Botschaft in Kuala Lumpur. Eine schlechte Entscheidung, denn trotz des Antrags auf ein 60 Tage Visum für Touristen, erhalten wir lediglich eines für 30 Tage mit Optionen auf viermalige Verlängerung. Was für eine Willkür, denn sowohl in Penang als auch in Singapur, so wissen wir, bekommen Reisende für das gleiche Geld ziemlich sicher ein 60 Tage Visum, ebenfalls zur viermaligen Verlängerung ausgestellt.
Ein bisschen Flugreisegefühl kommt doch auf
Der gesamte Komplex des Fährterminals in Melaka wirkt wie ein Miniaturflughafen. Eine Ankunfts- und eine Ausreisehalle, die aber ziemlich rar bevölkert sind, dazu ein Wartebereich mit obligatorischem Restaurant. Der Check-In erfolgt um 9 Uhr, eine Stunde vor der offiziellen Abfahrtszeit. Das Gepäck wird durchleuchtet, die Pässe kontrolliert. Adäquat zur Ausreiseprozedur am internationalen Flughafen, natürlich inklusive Duty-Free-Shop.
Die gesamte Abwicklung verläuft völlig unkompliziert und weitaus stärker von neugierigen als von kontrollierenden Blicken begleitet. Schliesslich sind wir die einzigen Menschen an Bord, deren Wurzeln offensichtlich weder in Malaysia noch Indonesien liegen. Und dann geht´s fast weiter, wie im Flieger: Getränke(-päckchen) und ein kleiner Snack werden gereicht und auf dem grossen Flat-Screen startet ein Jackie-Chan-Movie.
Mit der Fähre nach Dumai durch die berühmte Strasse von Melaka
Über die berühmte Strasse von Melaka setzen wir in etwa 2 1/2 Stunden mit der Fähre nach Dumai auf Sumatra über. Containerschiffe soweit das Auge reicht. Der Empfang ist herzlich. Nicht nur die Hafenarbeiter halten ein Schwätzchen und möchten gleich eine Fotoserie mit uns machen.
Mit grosser Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft treten uns auch die Grenzbeamten bei der Einreise entgegen. Der Hafen liegt irgendwo im Nichts, einen öffentlichen Transport gibt es hier nicht. Aber immerhin befindet sich gleich gegenüber des Terminals ein ATM, so dass wir (vermutlich für viel zu viel Geld) in einem Tuk Tuk zum vielleicht zehn Kilometer entfernten Busbahnhof fahren können.
Eine kurze Vorführung
Die sinnvollste Weiterreise bis ins nördliche Medan scheint uns der Nachtbus zu sein, der uns, bei Ankunft am Busbahnhof erstmal freundlich vorgeführt wird. Nach einer kurzen Begutachtung befinden wir diesen als die bequemste Option, die Weiterreise nach Medan anzutreten. Der alternative Minibus am Nachmittag hätte uns zwar die lange Wartezeit in der Hitze Dumais verkürzt, doch die Vorstellung nur geringfügig schneller über Stunden in einem eingezwängten Minivan zu verbringen, hält uns davon ab.
Pack die lange Unterwäsche wieder aus!. Mit dem Nachtbus nach Medan
Ich hatte fast vergessen, wie sehr die ACs in modernen Bussen, insbesondere im Nachtbus die Temperatur so herunter kühlt, dass ich am Ende blau anlaufe. Eine dicke Wolldecke hilft wenig. Also, warme Kleidung und vor allem Socken griffbereit halten. Mit einem nächtlichen Zwischenstopp zum Dinner geht die Fahrt schnell vorüber, was uns aber nicht weniger ausgelaugt am frühen Morgen in Medan ankommen lässt. Aber letztlich spielt es keine Rolle. Medan ist nicht erwähnenswert. Wir nutzen die Stadt für verschiedene Erledigungen, bevor wir am nächsten Morgen früh zum Gunung Leuser Nationalpark aufbrechen.
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