Trekking in der Umgebung Lalibelas
Drei Tage und zwei Nächte sind wir mit Tesfa- Tours durch die Berge rund um Lalibela gewandert. Tesfa ist ein Community- Projekt, dem die Einbindung und Unterstützung der Einheimischen zugrunde liegt. Bei allen Treks ist mindestens ein einheimischer Guide zugegen, die einfachen Unterkünfte in Tukuls werden von gewählten Gemeindemitgliedern „bewirtschaftet“.
Gemeinsam mit Getnet, einem Guide mit dem wir bereits vor zwei Jahren getrekkt sind und den wir seither bei unseren Äthiopienbesuchen immer wieder mit Freuden getroffen haben, starteten wir am Freitag Mittag unweit von Gashena.
Ein verhältnismäßig kurzer Lauf brachte uns zum ersten Übernachtungsplatz Boya Mikael. Bei herrlicher Sonne und traumhaftem Sonnenuntergang konnten wir den Ausblick auf die Weiten der schroffen Felslandschaften geniessen. Besonders, als es bereits dunkel war, wurde deutlich, wo wir uns befinden. Einzig die Geräusche von Tieren und Menschen, die aus dem Tal hinauf schallten, und der aufkommende Wind waren zu hören.
Der Trek führte uns an beiden Tagen vorbei an kleinen Dörfern und hart arbeitenden Farmern, die das Getreide gerade mit konventionellem Werkzeug, aus unserer Sicht wohl altertümlich, einholen. Bis zu 12 Stunden täglich wird hier alles von Hand gemacht.
Die Nacht war kalt, verregnet und windig, was durch den grandiosen Sonnenaufgang am Morgen sofort vergessen war, den ich bei heissem Chai am Rand der Klippe erleben durfte. Solche Momente erlebe ich als unglaublich beruhigend und zufriedenstellend und rufen in mir immer wieder das Bedürfnis hervor, mir viel mehr bewusste und ruhige Momente in unserem schnelllebigen und gedrillten Alltag einzubauen und auch gönnen zu dürfen.
Die Ruhe begleitete uns auch am 2. Tag des Treks durch landwirtschaftlich geprägtes Gebiet zu unserem zweiten Anlaufpunkt in Aina Amba. Leider erreichte uns hier schon nachmittags ein für diese Jahreszeit ungewöhnlich schlechtes Wetter mit wolkenverhangenem Himmel und später auch starkem Regen, so dass wir den Abend am Feuer im Hütteninneren bei leckerem Essen und kaltem Bier verbrachten.
Für den dritten Tag des Treks hatten wir ursprünglich eine 2-3 stündige Wanderung geplant, wobei wir die Pläne kurzfristig verändern. Florian hat einen weiteren Tag mit Getnet verbracht und ist mit ihm einen verhältnismäßig schwierigen Weg gewandert, während Stephan, von Blasen geplagt und ich, konditionell nicht fit genug für den toughen Trek, mit Daniel wieder zurück nach Lalibela gefahren sind.