Reisebericht: Erg Chegaga Offroad Tour – Von Zagora nach Foum Zguid
Eine Erg Chegaga Offroad Tour gehört zu DEN Höhepunkten eines Marokko Trips mit dem 4×4 Camper in die Wüste. Sie zählt zu den zwei, wohl beliebtesten Sandwüsten Trips in Marokko und offenbart die bemerkenswert verzückenden Kulissen der Dünen von Erg Chegaga. Nachdem wir bereits unsere ersten Tiefsand Erfahrungen auf der Offroad Strecke von Merzouga nach Zagora machen dürfen, folgen wir auch dieser Verlockung und machen uns mit unserem VW T4 Syncro auf, die einzigartige Welt der Wüste zu entdecken.
Dabei beginnt unsere Offroad Tour mit dem Allrad Camper bereits in Zagora, einer quirligen Wüstenstadt im Südosten von Marokko. Von hier führt unsere Strecke zunächst in die Dünenlandschaft rund um M‘hamid, von wo aus wir weiter entlang am Erg Chegaga über den Lake Iriki und bis zu den spektakulären Gipfeln Jebel El Mdaouer El Kebir, südlich von Foum Zguid, fahren.
Abwechslungsreich und eindrucksvoll, einsam und anspruchsvoll, magisch und respekteinflößend gestaltet sich die diese Erg Chegaga Offroad Tour mit dem eigenen Camper in all ihren Facetten zu einem ganz besonderen Abenteuer für uns.
Über den ersten Teil unserer Reiseroute durch die Sandwüste Marokkos berichten wir in unserem Blog-Artikel Marokko Wüstentour – Offroad von Merzouga nach Zagora
In diesem Reisebericht beschreiben wir unsere persönlichen Erfahrungen mit einem kleinen Allrad Camper auf dieser sandlastigen Offroad Strecke in Marokko. Zudem erläutern wir die einzelnen Abschnitte der Erg Chegaga Wüstentour ausführlich.
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Inhaltsverzeichnis
Erg Chegaga – Die größte Sandwüste Marokkos
Mit ca. 150km² bildet der Erg Chegaga das größte zusammenhängende Dünengebiet Marokkos. Wenngleich die Sanddünen von Erg Chebbi höher sind, präsentiert sich der Erg Chegaga auf unserer Offroad Tour nicht minder spannend.
Weitläufige Sandfelder erstrecken sich am Rande der algerischen Grenzen zwischen M‘hamid und Foum Zguid im Südosten Marokkos. Die Wüstenlandschaft ist prädestiniert, um sie mit einem Allrad Camper zu erkunden und die Atmosphäre dieser Region einzusaugen.
Dabei sind die Herausforderungen der langen Tiefsandstrecken nicht zu unterschätzen. Zugleich solltest Du Dich davon aber auch nicht entmutigen lassen. Mit Respekt, guter Vorbereitung und jeder Menge Spaß erkunden wir das Gebiet auch mit unserem kleinen VW T4 Syncro Offroad Camper.
Erg Chegaga Offroad Tour – Unsere Reiseroute
Unsere Erg Chegaga Tour starten wir schon in Zagora und fahren eine Kombination aus zwei Touren, die unser Pistenkuh GPS Offroad Reiseführer Marokko* uns vorschlägt. Der erste Part führt bis M’hamid, die zweite Strecke findet dort erst ihren Beginn und endet schließlich im kleinen Wüstendorf Foum Zguid.
Für Marokko Offroad Reisen ist dieses Buch übrigens ideal, da hier nicht nur Touren, sondern auch praktische Tipps für 4×4 Camper, Expeditionsmobile und Allradfahrzeuge aller Art zur Verfügung gestellt werden.
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In allen drei genannten Ortschaften gibt es übrigens Geschäfte, die alles für den täglichen Bedarf, von Obst, Gemüse, Fleisch und Hygieneartikel anbieten. Allerdings empfiehlt sich, Deinen Haupteinkauf in Zagora zu tätigen, weil die Auswahl, insbesondere in M’hamid, natürlich überschaubarer ist, als in der Stadt.
Durch Winde in der Region können Sandverwehungen die Pisten verwischen und auch den Blick zudem so sehr verhüllen, dass Du um Dich herum fast nichts mehr siehst. Zwar kann das immer und plötzlich geschehen, aber dennoch empfehlen wir Dir unbedingt, Dich vorab über die zu erwartenden Wetterverhältnisse schlau zu machen.
Im Folgenden berichten wir ausführlich von unseren Erfahrungen auf den einzelnen Etappen und erläutern Dir unsere Reiseroute im Detail.
Piste zum Dünenfeld der Judendünen bei M’hamid
In Zagora starten wir unsere Erg Chegaga Offroad Tour vom Camping Sindibad aus. Hier entspannen, verweilen und tanken wir auf. Energie, Lebensmittel und auch Benzin an einer der Tankstellen am Ort. Zagoras Souk, eignet sich, um um alle notwendigen Einkäufe zu erledigen.
Im Anschluss an unsere Vorbereitungen folgen wir zunächst der Asphaltstraße in den Süden. Auf die Piste abbiegend empfängt uns zunächst über viele Kilometer eine Baustelle. Erst als wir erneut abbiegen, offenbart sich uns die Ruhe einer Wüstenlandschaft aus Geröll, Stein und Sand.
Die vereinzelten Sträucher und Akazien ermöglichen es uns, unseren Feuerholzbestand aufzustocken. Schließlich weißt Du in der Wüste nie, wo sich die nächste Option dazu bietet und solltest jede Gelegenheit nutzen.
Je mehr wir uns dem Erg al Jehudi nähern, desto bevölkerter zeigt sich die Umgebung. Neben Fahrzeugen und Menschen tauchen etliche Zelt-Camps zwischen den Judendünen auf. Woher dieser Name stammt, klärt sich bei unseren Recherchen zu den Sanddünen kurz vor M’hamid nicht.
Nach längerer Suche finden wir schließlich einen abgeschirmten Ort zur Übernachtung zwischen den goldenen Hügeln im Erg al Jehudi. Ein Vorgeschmack auf die kommenden Tage, wenn uns der Erg Chegaga mit einer der schönsten Offroad Strecken in Marokko erwartet.
Zwar haben wir nun schon einige Offroad Erfahrungen in Marokko, doch dankenswerterweise bleibt uns ein Sandsturm bisher erspart. Am Morgen in den Judendünen aber pustet der Wind so unkomfortabel stark, dass wir uns entschließen in M‘hamid erneut eine Nacht auf dem Campingplatz zu verbringen. In der Hoffnung, dass der nächste Tag weniger Verwehungen birgt.
M’hamid könnte auch als „Kopfbahnhof“ tituliert werden. Für Fahrzeuge ohne Allrad jedenfalls ist die kleine Oasenstadt die Endstation. Zugleich aber auch das Tor zur Wüste, u.a. für Offroad Fahrten mit dem eigenen Camper.
Denn direkt hinter dem Ort beginnt der Sand, den Du nun über etliche Kilometer erblickst. Es folgen lange, herausfordernde Passagen durch das weiche Dünenmeer.
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Von M’hamid in die Sandwüste zum Erg Chegaga
Die Strecke von M’hamid in die Sandwüste zum Erg Chegaga gehört für uns zu einer der anspruchsvollsten Marokko Offroad Routen, weil sich die weiche Sandpiste über viele Kilometer zieht.
Oft sind die Spuren so tief, dass wir Sorge haben mit unserem Bus aufzusetzen. Doch der unbedingt vorausgesetzte, niedrige Reifendruck, eine relativ gleichmäßige Geschwindigkeit, Konzentration und das Glück, immer eine gute Spur zu erwischen, lässt es zu, dass wir uns nicht festfahren.
Im Vorfeld warnen uns mehrere Reisende vor dieser Tour zum Erg Chegaga mit dem Hinweis auf die langen Tiefsandpassagen und Verwehungen der Pisten. Wir umgehen daher zunächst den Teilbereich mit dem höchsten Schwierigkeitsgrad der Strecke und fahren die Kiespiste, wie es unser Reiseführer für Anfänger empfiehlt.
Eine Verabredung in diesem Abschnitt lässt uns dann doch in diesen Teil der Strecke abbiegen. Die Sanddünen sind hier nicht besonders hoch. Dennoch wirft dieses golden leuchtende, geschwungene Meer des feinen Staubs ein sagenhaftes Bild in die Landschaft.
Nach dem Abstecher in die „Gefahrenzone“ nahe der Dünen, folgen wir am nächsten Morgen dann doch diesem schwierigen Abschnitt durch den weichen Sand über mehrere Kilometer bis wir den vermeintlich einfacheren Pistenabschnitt kreuzen.
Die Herausforderungen beginnen eigentlich erst hier, wo sich über 20km eine anspruchsvolle, tiefsandige Strecke mitten durch die Dünen windet.
Angespannt, zugleich von einer Gelassenheit eingelullt meistern wir diesen Teil aber ohne Probleme. Zwar schlängeln wir uns weiter entlang der Dünen, doch schon bald eröffnet sich die weite Ebene zum Lake Iriki, den wir kurz darauf bereits wieder verlassen.
Zurück im Labyrinth der letzten Dünen am Erg Chegaga finden wir einen Nachtplatz. Doch die ganze Pracht des Dünenmeers bleibt uns diesmal leider verwehrt, was dem Wind und der damit einhergehenden Diesigkeit des Tages geschuldet ist.
Doch im Gesamten ist das Wetter uns wohlgesonnt, bleiben wir von stärkeren Sandverwehungen, die die Pisten verschleiern, doch verschont.
Überquerung des Lake Iriki
Am kommenden Tag erst setzen wir zur eigentlichen Querung über den Lake Iriki an. Wieder offenbart sich uns ein diesig verhangener Horizont und eine trübe Ausschau über den trockenen See, der Teil des gleichnamigen Nationalparks. Der See selbst bietet, der temporären Feuchtgebiete wegen, einen prädestinierten Rastplatz für Zugvögel.
Bei starkem Wind oder Sturm, können die Sichtverhältnisse hier äußerst schlecht werden. Zudem solltest Du, auch in Trockenphasen, auf deutlich auffallend feuchte Stellen achten die, im Hinblick auf das Einsacken des Wagens, ziemlich gefährlich werden können.
Aber dies sind reine Vorsichtsmaßnahmen. Grundsätzlich ist die Fahrt bei Trockenheit über den Lake Iriki ein kleiner Traum. Wenngleich durch einen Schleier ziehen die Bergketten und in der Ferne die auslaufende Dünenlandschaft von Erg Chegaga an uns vorüber.
Der Kontrast zur Sandpiste ist enorm. Plötzlich wieder Boden unter den Füßen spürend, gleiten wir über die Schwemmtonebene. Kaum mehr als 50km/h zählt der Tacho, doch wirkt die Geschwindigkeit deutlich höher.
Die traumhaft schöne Kulisse bei Foum Zguid
Den Lake Iriki hinter uns lassend, erblicken wir bereits aus der Ferne die Silhouette eines imposanten Tafelsbergs, der inmitten der Savannenlandschaft thront. Hier verlassen wir die Piste die der Reiseführer vorgibt und schlagen uns querfeldein zum Jebel El Mdaouer El Kebir durch.
Der groben Steine wegen erhöhen wir den Luftdruck in den Reifen wieder. Nicht ahnend, dass wir, nach dieser schroffen Geröllpiste doch noch ein weiteres Tiefsandfeld kreuzen. Die Luft muss wieder raus, sonst packen wir diesen Abschnitt kaum.
Am Rande eines Gebirgszug entlang steuern wir schließlich langsam auf den den Jebel El Mdaouer El Kebir zu. Er wirft, seiner bizarrer Gipfelformationen wegen, ein spektakuläres Bild in seine Umgebung und erinnert an das Monument Valley in den USA.
Zwischen den schroffen Felsen finden wir einen recht windgeschützten Ort für die Nacht, an dem wir der Leidenschaft nachgehen, ein Lagerfeuer zu entfachen, über dem Feuer zum Ausklang des Trips nochmal grillen und die Offroad Tour unter dem riesigen Sternenzelt gebührend abschließen.
Das traumhafte Panorama und eine kleine, vorgelagerte Oase im Rücken, steuern wir am nächsten Mittag Foum Zguid an.
Doch, bevor unsere Wüstentour hier endet, rüttelt uns das Wellblech auf den letzten 20km bis zum Ort nochmal kräftig durch. Im Anschluss daran sind wir tatsächlich froh, nach vier Tagen wieder Asphalt unter den Reifen zu spüren.
Tipps zur Vorbereitung einer Offroad Wüstentour
Um mit dem Allrad Wohnmobil in die Wüste zu fahren bedarf einiger, wichtiger Vorbereitungen. Die meisten Punkte erklären sich von selbst, z.B. die Aufstockung von Vorräten oder der Prüfung des Fahrzeugs.
Dennoch ist es unabdingbar sich bei der Planung einer Wüstentour intensiver mit dem Thema auseinanderzusetzen. Welches Equipment ist sinnvoll und notwendig? Wie navigiere ich am klügsten?
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Obwohl wir uns ausführlich mit einer Offroad Tour durch Marokko beschäftigen, gibt es immer wieder Kleinigkeiten, die uns erst in der Praxis begegnen, die wir aber als äußerst sinnvoll erachten, umzusetzen.
Unsere ausführlichen Informationen und Gedanken zur Vorbereitung einer Offroad Tour durch Marokko kannst Du in unserem Blogbeitrag Marokko Offroad mit dem VW Bus 4×4 Camper detailliert nachlesen.
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Erg Chegaga Offroad Tour – Unser Fazit
Das Fazit unserer Erg Chegaga Offroad Tour ist eindeutig positiv. Wir würden uns immer wieder auf diese Piste begeben. Natürlich mit der nötigen Vorsicht und gerne auch mit einem anderen Fahrzeug zusammen.
Unseren Erfahrungen nach ist es aber durchaus möglich eine der schönsten Marokko Offroad Routen auch alleine mit einem kleinen Allrad Camper zu bewältigen. Die langen Sandpassagen sind eine, mitunter anspruchsvolle Herausforderung, der Du Dich mit ein wenig Übung im Sandfahren aber stellen kannst.
Mit dem unbedingten Respekt dieses Tracks gegenüber, den notwendigen Vorsichtsmaßnahmen, der Zuversicht es zu schaffen und der Gelassenheit, im Notfall Hilfe zu bekommen, meistern wir diese Strecke. Und erleben ein großes Abenteuer in einem riesigen Sandkasten, das mit außergewöhnlichen Szenarien am Ende des Trips belohnt.
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