Das Mondfest und befremdlicher Strassenschmuck in Songpan

von Edith

Der (kleine) Gipfelsturm

Zugegeben, wir reden nicht von einem Berggipfel im klassischen Sinne. Wobei es durchaus ein, wenn auch kleiner, Berg ist, den wir besteigen. Der aber hat es in sich. Vom Fuss geht es über etliche Stufen steil hinauf. Unsere Atmung stellt sich mal wieder auf Höhenmodus ein. Angestrengt und zufrieden erreichen wir den einzig noch bestehenden Teil der alten Stadtmauer der kleinen Stadt Songpan und geniessen den Blick auf die Stadt und die umliegenden Berge. Auf dem Weg hinauf machen wir Bekanntschaft mit Martin aus Südafrika und Aurelia aus Litauen, die unseren Weg in den kommenden Tagen wieder kreuzen sollen. Doch dazu später mehr.

Der fragwürdige Strassenschmuck in einer ziemlich lauten Stadt

Songpan ist eine der kleineren Städte Chinas, in der es sich eigentlich gut aushalten lassen könnte. Es gibt einen gut restaurierten Altstadtkern, umzingelt von den vier Stadttoren. Insgesamt macht die Stadt einen freundlichen Eindruck. Sieht man mal von den mit Trockenfleisch gefüllten Auslagen in den Geschäften auf der Hauptstrasse ab. Massenweise wird fragwürdiges Gut zudem an der Strasse ausgestellt und offenbar auch verkauft.Tatsächlich phantasieren wir völlig ins Blaue hinein, dass diese langgezogenen mit dicken Bällen endenden Stücke möglicherweise Pferdepenisse mit Hoden sind. Und erfahren einige Tage später, dass wir gar nicht so falsch liegen. Es sind Yakhoden.

Fussläufig ist alles gut zu erreichen und auch der Weg raus in die Natur ist nicht weit. Aber, Songpan ist laut! Laut wegen zahlreicher Baustellen im Innenstadtbereich. Laut, weil Werbetexte und Musik aus Lautsprechern an so ziemlich allen Ecken des Ortes dröhnen. Und laut, weil man den Eindruck gewinnt, sogar die Menschen seien lauter als irgendwo anders. Aber das mag ein Trugschluss sein.

Da hält kein Reiseführer mit

Unser Zwischenstopp gilt dem Anliegen, unser Visum verlängern zu lassen und während der Tage des Wartens eventuell einen Trip zu den Bergseen in der Nähe Songpans zu unternehmen. Schon bei der Ankunft erfahren wir, dass dies hier leider seit einigen Jahren nicht mehr möglich ist und wir dafür der Provinzhauptstadt einen Besuch abstatten müssen. Großartig! Ein kleiner Aufschrei an dieser Stelle gilt dem Lonely Planet, der uns diese Fehlinformation gibt. Was für eine beschissene Wahl! Aber bleiben wir fair: Im Grunde sind alle Reiseführer schon dann veraltet, wenn sie als Neuerscheinung oder aktuellste, überarbeitete Version auf dem Markt erscheinen. Wenn man bedenkt, dass die Recherche- und Überarbeitungsphase in der Regel zu diesem Zeitpunkt mindestens ein Jahr, wenn nicht länger, zurückliegt. Die Welt dreht sich aber weiter. In der Geschwindigkeit, wie sich Orte und Informationen verändern, kann kein Reiseführer mithalten. So denn. Das Wochenende folgt, vor Montag geht also auch woanders nix. Wir bleiben in Songpan.

Das Mondfest

Pünktlich zum Mondfest erleben wir die Kleinstadt ziemlich überfüllt. Am 15. Tag des achten Mondmonats findet das Fest der Herbstmitte statt. Traditionell werden köstliche Mondkuchen gebacken, die mit Bohnenpaste, Fleisch oder Gemüse gefüllt sind. Die Stadt ist festlich geschmückt und erleuchtet am Abend in kitschig bunten Farben.

Auf den Strassen herrscht Trubel. Das Familienfest führt die Menschen zusammen. Und dafür scheinen sie einzukaufen, als würde es kein Morgen geben. Große Tüten mit Obst, Gemüse und Nudel-, Fleisch- und Fischwaren gehen über die Markttheke.

Es wird noch lauter

Die Busfahrt von Songpan nach Chengdu, der Provinzhauptstadt Sichuans, dauert sechs Stunden. Es regnet konstant. Wir pausieren an einem Rasthof. Mehrere Reisebusse stoppen hier. Unzählige Köstlichkeiten und Snacks werden feilgeboten. Die Menschen strömen in Massen auf die Toiletten. So weit nichts Besonderes. Was wir hier jedoch erneut an Lautstärke erleben, ist in Worten nicht zu beschreiben. Daher schaut Euch einfach das Video an!

Hier geht es weiter.

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1 Kommentar

Meike 27. September 2016 - 1:32 pm

Edith ist bei China!!! Das letzte Video hab ich Y. mal gezeigt, hihi. Ihr seid ganz schön weit gekommen. Down under im Sommer dann also!
Neid, Neid, Neid.
Wir chillen uns hier weiter durch die stressfreien Tg Tage… Aber das Gewächshaus ist gerade tip top in Form gebracht.

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