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Das ist doch was für Mädchen
Es ist fast so schön wie mit Amélia. Aber auch nur fast. Der rote, glänzende Flitzer vor unserer Haustür hat nun wirklich nicht den Charme unserer heiss geliebten Honda Win. Ausserdem ist es nur ein Scooter, noch dazu Vollautomatik. Also was für Mädchen. Will sagen: Auch ich kann ihn fahren und ich muss keine privaten Fahrstunden nehmen. Wirklich schön aber ist die wieder erlangte Unabhängigkeit, nach der wir seit Amélias Verkauf so sehr gelechzt haben. Die Freiheit ist zwar nur gemietet, aber das Gefühl gehört uns, zumindest für den Mae Hong Son Loop.
Der Herbst ist da
Der Mae Hang Son Loop liegt vor uns, als wir gegen Mittag in Chiang Mai starten. Das Nötigste ist in der Gepäckbox verstaut, der Rest unseres Hab und Guts bleibt in der Unterkunft. Im dichten Gedrängel schleichen wir langsam aus der Stadt heraus auf eine lange Highway-Strecke bis wir am Nachmittag endlich die Berge und damit auch eine kurvenreiche Motorradstrecke zu Gesicht bekommen. Willkommen im mitteleuropäischen Herbst. Laubbäume und Nadelgewächse sind gelblich- braun gefärbt. Doch wirklich absurd erscheinen die riesigen, ausgetrockneten Blätter, die scharenweise von den Bäumen fallen und allzu häufig mein Gesicht streifen.
Der Mae Hong Son Loop
Seinen Namen hat der Mae Hong Son Loop von der gleichnamigen Bergprovinz im Norden Thailands an der Grenze zu Myanmar. Über 600 km führt der Weg von Chang Mai westwärts in die Berge und abgelegeneren Regionen des Landes. Unser erster Stopp ist das Städtchen Mae Sariang, Wir merken schnell, dass Wochenende ist. Denn wer, wenn nicht ein Thai, würde wohl jeden freien Tag für ausgiebige Ausflüge und Picknicktouren in die nahegelegne Natur nutzen? Die Unterkünfte sind fast alle ausgebucht und am Abend sind die Strassen voll mit gut gelaunten einheimischen Touristen.
Fast in Myanmar
Ich bin am Ende der Welt. So fühle ich mich jedenfalls und dieser Gedanke treibt mir die Gänsehaut auf den Körper. Wir stehen am Ufer des Salween im kleinen Dörfchen Mae Sam Laep, keine 50 km entfernt von Mae Sariang entfernt. Und somit auch am Ende von Thailand. Der Fluss stellt die natürliche Grenze zu Myanmar, dessen Nationalflagge wir am anderen Ufer im Wind wehen sehen.
Auf der thailändischen Seite nimmt ein ziemlich ruhiges Dorfleben seinen Lauf. Die Mitarbeiter des Grenzpostens, der nur von Birmesen und Thais genutzt werden kann, vegetieren in der Mittagshitze vor sich hin. Doch die birmesischen Berge liegen im Nirgendwo. Ein Landstrich, mitten im Wald. Unheimlich vielleicht auch deshalb, weil mich die Vorstellung umtreibt, dass hunderte birmesischer Flüchtige unter vermutlich katastrophalen Umständen diesen Fluss vor langer Zeit als letzte Möglichkeit gesehen haben, den Bedingungen ihres eigenen Regimes zu entfliehen.
Zur richtigen Zeit am richtigen Ort
Hat der Ort gestern noch ein überschaubares Angebot zum Abendessen geboten, ist der Sonntag der Tag der Walking Street in Mae Sariang. Rechts und links der Hauptstrasse sind allem voran Essenstände aufgebaut, die allerlei Köstlichkeiten des thailändischen Nordens, geprägt von den Einflüssen aus Myanmar, China und Laos anbieten.
Die Walking Streets, so der allgemein geläufige Begriff für die Marktstrassen in denen Textilien, Souvenirs, Schmuck und Essen geboten werden, sind offenbar ziemlich beliebt in Thailand. Besonders die abendlichen Foodmärkte werden von Fremden und Einheimischen gleichermassen besucht.
Im Zentrum des Mae Hong Son Loops
Rund um einen hübschen See liegen ein paar nette Unterkünfte und die prächtigen Tempelbauten des Wat Chong Klangs und Wat Chong Chams. Sobald es dunkel ist, erleuchten die religiösen Stätten am Ufer des Jongkam Sees in der kleinen Provinzhauptstadt Mae Hong Song. Angestrahlt thront auch das Wat Phrathat Doi Kong Mu auf einem Hügel über dem Ort, der beschaulich und nebelverhangen das Zentrum für den Mae Hong Son Loop ausmacht.
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4 Kommentare
Hallo ihr beiden, es kommen tolle Erinnerungen auf bei eurerm Bericht,1864 Kurven traumhaft schön!
Nachtmarkt am See und….. mehr davon wünschen euch Ulrich und Renate
Macht Lust auf Freiheit!
Wenn ihr gerade noch in Chiang Mai seid, Lust auf ein Bierle?
Ja klar, gerne 🙂 Melden uns per Mail
Trinkt für uns eins mit Ulrich und Renate