Sabaidee again! Über den Grenzübergang Chiang Khong nach Laos

von Edith

Einstimmen auf Laos

Wir stimmen uns schon mal ein auf unser Ziel. Keinen Stress. Ganz gemütlich frühstücken. Alles langsam angehen. Um halb elf sind wir so weit, dass wir voll bepackt zur Hauptstrasse trotten. Die Tuk Tuk Preise sind exorbitant. Aber wir haben Zeit. Zeit zu handeln. Es ist Nebensaison und zudem übergehen viele Reisende den thailändischen Ort Chiang Khong ohnehin und lassen sich mit einem organisierten Transport direkt aus Chiang Rai über den Grenzübergang Chiang Khong ins laotische Houay Xai bringen, dessen Panorama wir bereits gleich auf der anderen Mekongseite liegend am Vorabend bewundern dürfen. Im kalten Fahrtwind holpern wir auf den schmalen Pritschen zum Grenzübergang Chiang Khong. Laos, wir kommen!

Da liegen Welten zwischen – Am Grenzübergang Chiang Khong

Erinnern wir uns kurz zurück. Es ist November 2016, ein verregneter Tag in einem klapprigen, engen Bus. Ein einsamer Grenzposten mitten im nebligen Nirgendwo der vietnamesisch- laotischen Berge. Ein paar Extra-Dollar für diesen und jenen absurden Zweck, Korruption bestimmt die Einreisebedingungen mit.

Mehr als 4 1/2 Monate später stehen wir erneut vor einem Grenzübergang nach Laos. Der Unterschied: Wir reisen aus dem ziemlich weit entwickelten Thailand über eine Grenze mit regem Verkehr ein. Das Gebäude auf thailändischer Seite des Mekongs ist entsprechend imposant. Die Ausreiseprozedur ein kurzer, freundlicher Small Talk mit einem netten Uniformierten. Busticket kaufen für den Shuttle zum laotischen Grenzposten, kurz warten, fertig. Es ist gerade elf Uhr.

Ein Prestigeobjekt über dem Mekong

Die pompöse Freundschaftsbrücke, die den Mekong südlich von Chiang Khong auf der Thaiseite und von Houay Xai auf der laotischen Seite, mitten in der Wildnis, überspannt, wirkt irgendwie unangebracht. 20THB, etwas mehr als 0,50€, müssen wir für den Shuttlebus zahlen, der uns mit einigen einheimischen Laoten und gerade mal einer weiteren Ausländerin über den Mekong transferiert.

Müssen, denn die Brücke darf hier weder zu Fuss noch per Fahrrad überquert werden. Unpassend springt uns dann auch das mächtige Bauwerk des laotischen Grenzpostens ins Auge, dass nicht wirklich in die sonst eher schlichte, naturverbundene Umgebung passt.

Mittagspause unter Kollegen

So hochoffiziell der Grenzkomplex erscheint, so sehr sind wir wieder in Laos angekommen. Alles dauert etwas länger, die geballte Arbeitsmoral scheint sich anderen Aufgaben zu widmen. Die Dame hinter der Scheibe schnibbelt Gemüse, während ihr Kollege in Kochschürze die Kochstelle fürs Mittagessen vorbereitet und uns freundlich an einen anderen Beamten verweist. Der wirkt ziemlich gelangweilt, schafft es aber, die Antragsformulare für das Visum auszuhändigen und darüber hinaus sogar noch zwei Fragen zu beantworten.

Brav geben wir unser Foto mit den Unterlagen und jeweils 30US$ ab und erhalten kurze Zeit und einige Gähner später, das neu erstellte und gestempelte Visum ohne Mucken. Vielleicht investieren die Angestellten am Grenzübergang Chiang Khong ihre Kraft ja auch in die Bekämpfung der Korruption. 🙂 Schmiergelder gibt´s hier nämlich nicht. Wir zahlen nur für das, was wir wirklich bekommen. Ein Laos Visum für 30 Tage Aufenthalt im Land.

Da bleiben wir stur

Nur die Songtheo-Fahrer vor der Tür müssen noch an ihren Monopol-Preisen arbeiten. 25000LAK, knapp 2,90€ pro Person. Ein vergleichsweise hoher Preis, aber, was soll´s. Würden wir dann auch fahren. Tun wir aber nicht, denn es sollen bitte vier Personen mitfahren, damit die Fahrt bis ins 10km entfernte Houay Xai auch lohnt.

Trampen ist die Alternative. Doch zuvor nutze ich die Gelegenheit eine freundliche junge Laotin zu fragen, ob sie und ihre Freunde uns denn nicht auf der grossen Pritsche ihres Pick-ups mit ins Zentrum nehmen kann. Kein Problem, wir laden schon auf, bis der Fahrer Wind bekommt, den Einheimischen offenkundig zusetzt und diese uns entschuldigend mitteilen, dass sie dies vor dem Gesetz nicht dürfen und wir das Songtheo nehmen müssen. Sicher nicht, da sind wir stur. Und so machen wir uns auf die Socken, um im besten Fall unterwegs irgendwo ein Auto anhalten zu können. Soweit kommt es gar nicht, denn schon wenige Meter hinter der Grenze macht uns ein anderer Songtheo-Fahrer einen fairen Preis von 30000LAK, zusammen, wohlgemerkt. Das Angebot können wir nicht ausschlagen. Sabaidee again, Laos!

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5 Kommentare

Kurt Bittner 11. April 2017 - 4:20 am

Hallo ihr zwei,

ich bin vor einiger Zeit auf euren Blog gestoßen, da es einige gemeinsame Reiseziele/Interessen gibt.
Vor zwei Tagen sind wir ebenfalls über Chiang Khong nach Laos. Nach zwei Tagen Bootsfahrt sind wir gestern in Luang Prabang angekommen und haben euch eingeholt. Leider ist die Luftqualität immer schlechter geworden.
Wir nutzen die nächsten Tage zur Erkundung der Umgebung, vielleicht sind in eurem nächsten Blogeintrag ja einige Anregungen.
Danch geht es für uns Richtung Ko Chang.
Vielleicht trifft man sich einmal.

Euch eine schöne Zeit

Kurt und Yvonne

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Stephan 11. April 2017 - 9:50 am

Habe dir eine Mail geschrieben 🙂

Antworten
Lukas 12. April 2017 - 7:52 pm

Lese auch immer wieder gerne beibeuch mit. Hab auch eine Frage, habt ihr eins der voll besetzten ganz billigen Boote genommen (cs. 40leute) oder eins der luxuriöseren wo sie aufs selbe Boot nur ca 20 draufpacken? Und wieviel habt ihr bezahlt? Bin momentan mit meiner Freundin bei ihrer Familie in Lampang und wir sind am abklären ob wir im vorab buchen sollen, aber auf dem Netz ists meines erachtens recht teuer (~150usd) oder einfach vor Ort dann schauen. Wir wollen zu dritt nach Luangprabang (2 Erwachsene + 1Kind 10J.) und ddas kurz nach Songkran.

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Stephan 13. April 2017 - 1:53 am

Hallo Lukas,
wir haben eins der „vollbesetzten Boote“ genommen (ca. 120 Sitzplätze), das war alles ziemlich unkompliziert und auch gar nicht sooo voll. Es gab ordentliche Bussitzbänke. Die Sitzplätze sind nummeriert, wer als erstes kauft bekommt die niedrigste Zahl. Abfahrt ist immer um 11:30Uhr, unser Ticket haben wir gegen 9:00Uhr gekauft und die Nummern so um die 20 bekommen. Wir sind dann auch direkt auf´s Boot gegeangen. Am zweiten Tag gibt es ein anderes Boot und es ist freie Sitzplatzwahl, also wer zuerst kommt…
Insgesamt haben die beiden Teilstücke Houay Xai – Pakbeng, Pakbeng – Luang Prabang zusammen 210000KIP, also ca. 24€, pro Person gekostet. Die anderen Boote für nur 20 Personen scheinen zwar bequemer, aber 150US$ hierfür zu bezahlen, also ich weiß nicht! Vorbuchen würde ich auch nicht, geht einfach früh genug zum Pier und dann bekommt ihr euer Ticket.

Antworten
Daniel 2. Oktober 2017 - 10:50 am

Wahnsinn wie sich das alles verändert, das letzte mal als ich bei Chiang Khong nach Laos gegangen bin es war glaube ich 2009 gab es auf thailändischer Seite nur zwei kleine Häuschen. Auf der laotischen Seite war der Grenzposten zugleich ein Restaurant und man musste in US-Dollar zahlen. Unsere fahrt nach Luang Prabang war sehr abenteuerlich da unser Boot kaputt ging und wir mit einem Lastschiff weiter fahren mussten was allerdings echt komfortabel war im vergleich zum normalen Boot. Damals haben wir für alles 1300 Baht bezahlt mit Tranfser von Chiang Rai nach Chiang Khong.

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