Sabaidee Laos! Mit dem Bus über die Grenze nach Muang Khua

von Edith
Muang Khoua

Auf Wiedersehen, Vietnam!

7.30 Uhr. Dauerregen. Fast pünktlich rückt der Bus an, der uns über die Grenze nach Muang Khua in Laos bringen soll. Es soll die erste Grenze sein, die wir seit Reisebeginn, nicht mit dem Zug passieren werden. Wir sind scheinbar die letzten Zusteigenden. Es gibt schon jetzt keine Sitzplätze mehr. Scheint so. Die Einheimischen werden umverteilt. Wir erhalten einen Sitz und einen Klappsitz im Mittelgang. Bequem ist anders, aber gut.

Der Bus ist voll, würde man denken. Klüger ist, wer weiss, dass in Südostasien (und in tausend anderen Ländern dieser Welt) ein Bus niemals voll ist. Einer geht noch immer. Und wenn sich die Einheimischen auf dem Schoss sitzen und, wie heute, im vorderen Teil des Fahrzeugs stapeln müssen. Alle wollen mit. Und alle kommen mit. Es geht los. Und es geht schnell. Nach etwa eineinhalb Stunden erreichen wir die vietnamesische Grenze. Stempel, fertig. Auf Wiedersehen, Vietnam!

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Sabaidee Laos!

Würde ich zum ersten Mal nach Laos kommen, hätte ich spätestens am dritten Einreiseschalter schon den Kaffee auf. Die Grenzstation liegt inmitten der laotischen Berge, weit und breit von der Natur umgeben und etwa drei Stunden von Muang Khua entfernt. Dem Regen geschuldet, wirkt sie heute noch verlassener und trostloser, als bei unserer letzten Einreise vor sechs Jahren. Aber im Gegensatz zu damals haben die Grenzer mittlerweile offenbar bei ihren kambodschanischen Nachbarn gespickt. Nachdem wir am ersten Fensterchen bereits eine Gebühr für das Aushändigen der üblichen Einreiseformulare zahlen müssen, beginnt das Aussaugen. Zunächst legen wir den normalen Preis von 30 US- Dollar für unser Visum vor. Dann aber verlangt der Mann am dritten Schalter noch einmal zwei Dollar als Service- Gebühr. Der Laote am dritten Guckloch möchte weitere zwei Dollar für irgendeinen Entwicklungsfond kassieren. Für den Stempel im Pass wird am vierten Fenster die nächste 2 US$- Zahlung fällig. Die Revolte unserer Mitreisenden beginnt schon bei der ersten zusätzlichen Gebühr. Ändern tut dies nichts, denn wir wollen schliesslich alle ins Land.

Stephan beendet schliesslich aber die allzu zahlreichen Gefälligkeiten und weigert sich an der fünften offenen Tür, auch noch Geld für das obligatorische Fiebermessen zu hinterlassen. Der Herr wehrt sich, lässt uns aber dennoch ziehen, nachdem Stephan sich sehr deutlich verärgert zeigt und ihm unsere Pässe aus der Hand zieht. Als der nächste Touri sich auch noch quer stellt und schon das Fiebermessen als Solches ablehnt, gibt der Temperaturfühler schliesslich auf und macht die Türe zu.

Auf der Strecke geblieben?

Die Matrone in unserer Unterkunft in Muang Khua würde der neu erlernten Korrumpierbarkeit der Grenzbeamten noch Einen drauf setzen, wäre ich zum ersten Mal in Laos. Ihr Empfang lässt in Sachen Freundlichkeit mehr als zu wünschen übrig, als wir den ersten, größeren Ort hinter der Grenze nach einem Zimmer durchlaufen. Der Himmel jedenfalls heult weiterhin Rotz und Wasser. Vielleicht trauert er ja auch dem alten, herzlichen und von unfassbarer Freundlichkeit geprägtem Laos hinterher. Wir werden sehen, was uns in den nächsten Wochen erwartet.

Die große Schlammschlacht in Muang Khua

Muang Khua ist eigentlich ganz schön. Kleines Dörfchen, ruhiges, recht abgeschiedenes Leben, alles geht so seinen Gang. Drumherum: Natur pur. Wir würden gerne länger bleiben, möchten trekken gehen, möchten einen Roller mieten und eben solche Sachen tun, die der Reisende eben so anstrebt, um ein Land zu erkunden. Am vierten Tage (wir zählen Tag eins und zwei in Vietnam, sowie den Tag der Grenzüberquerung schon mit) scheint die Welt unter zu gehen. Trauer schlägt in Zorn um, der Himmel zeigt es uns so richtig. Wir bekommen LKW- Ladungen voller Regen ab. Und nichts schön verteilt, alles auf einmal. Wassermassen überfluten die Strassen, auf der Terrasse versteht man sein eigenes Wort nicht mehr, ohne zu brüllen. Als Tag fünf im trüben Grau vorüberzieht, sind wir mit unserer Geduld am Ende. Wir können noch drei Tage warten, es würde aber nichts ändern. Auf den Pfaden im Umland könnten wir ein Schlammcatchen veranstalten. Also erstmal Planänderung, auf in trockenere Gefilde, denn die Prognose für den Norden ist zum Mäuse melken.

Eine Entdeckungsreise

Und dennoch ist Muang Khua einen längeren Stopp wert. Obwohl die ausländischen Reisenden hier ein und ausgehenden und die Einwohner am Tourismus verdienen, ist der Ort selbst noch weit davon entfernt ein klassischer Hotspot zu sein. Die Meisten stoppen hier auf der Durchreise für eine Nacht auf dem Weg in den Süden oder zur Weiterreise nach Vietnam. Und dabei scheint es hier vielmehr zu geben. Alleine das alltägliche Treiben auf dem kleinen Markt, am Bootsanleger oder in den Strassen sollte es wert sein, hier zu verweilen. Ist der Himmel besser gestimmt als derzeit, ich bin sicher, das Umland hat noch viel mehr Spannendes zu bieten, als der erste Blick vermuten lässt. Es gilt nur auf Entdeckungsreise zu gehen…

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