Vang Vieng sehen und hassen? Warum ein Zwischenstopp ein Muss ist

von Edith

Vang Vieng sehen und hassen

Unser erster Besuch vor sieben Jahren führte zu dem Fazit, dass man sich diesen Ort ersparen sollte. Daran hat sich nichts verändert, vielmehr hat sich unser Urteil bestätigt. Aus dem kleinen, damals schon partylastigen Städtchen ist ein Hotspot mit großen, unschönen Hotelklötzen geworden. Backpacker aus der ganzen Welt reisen hier an, um im Umland diversen Funsportaktivitäten nachgehen zu können. Tubing, Kajakfahren, Drachenfliegen o.Ä. sind der große Renner, außerdem stehen Höhlentouren und Heissluftballonfahrten auf dem Programm. Totale Action, bevor man erschöpft in den Restaurants und Cafés abhängen, die mit Burgern und Pizza gefüllten Speisekarten rauf und runter essen und dabei uralte Friends- Folgen in Endlosschleife ansehen kann. Laos so erleben, wie wir uns das vorstellen, ist in Vang Vieng fast nicht möglich.

Vang Vieng

Warum Vang Vieng trotzdem ein MUSS ist

Das berechtigt zu der Frage, warum wir denn trotzdem wieder hier stranden. Ganz bewusst. Denn Vang Vieng hat weit mehr zu bieten als den Travellerhotspot im Stadtkern. Die Beliebtheit und Breite der sportlichen Aktivitäten, die hier im Umland erlebt werden können, spiegeln die Möglichkeiten und den Reiz den die Umgebung des Ortes zu bieten hat.
Rund um Vang Vieng finden wir eine einzige Pracht der Natur. Dramatisches Karstgebirge, große Höhlen, klare Gewässer und im Abendlicht gold- gelb leuchtende Reisfelder reihen sich nur wenige Meter entfernt vom Touristentrubel an den Ort.

Vom Zimmer zum Bett mit Aussicht

Ungeplant und überrascht stellen wir am Morgen nach unserer Ankunft fest, dass wir eigentlich gar nicht so ein schlechtes Los mit unserem Hotel gezogen haben. Eigentlich wollten wir ja einen hübschen, kleinen Bungalow direkt am Fluss. Am besten im ruhigen Teil der Stadt. Natürlich landen wir mitten in der Stadt, haben aber mit einem Eckzimmer, dass große Panoramafenster zu zwei Seiten hat, das große Los gezogen. Wenn wir am Morgen die Vorhänge öffnen, dürfen wir uns, noch im Bett liegend, an dem gigantischen Panorama der Karstberge ergötzen, die auf der anderen Flussseite beeindruckend emporragen.

Vang Vieng

Sehen und erleben

Überqueren wir den Fluss, stehen wir in einer anderen Welt, in einem ruhigen, dörflichen, von Feldarbeit geprägten Laos. Vang Vieng ist weit weg. Mit Entzücken streifen wir zu Fuss und auch mit Amélia durch die Landschaft, beobachten, staunen und geniessen wieder unser Laos, so wie wir es mögen.

In einem Dorf erleben wir gerade noch die letzten Minuten eines Fussballspiels auf dem Gelände einer weiterführenden Schule mit. Fussball ist der Sport, der auf der ganzen Welt begeisterte Anhänger findet. Ob aus Korb oder Leder, ob Barfuss oder in Flip Flops, ob Mönch oder Schulkind- die Lust, dem Ball hinterher zu hechten ist auch in Laos weit verbreitet. Und so wundert es nicht, dass die Kinder oft alte und löchrige Kleidung tragen, beim Spiel in der Schule aber mit Spikes unter den Schuhen und offenbar gesponserten Fussballtrikots unterwegs sind. Fussballtrikots sind im Übrigen ein Phänomen im ganzen Land. Die Klassiker bilden u.a. Shirts von Barcelona, Real Madrid, den Bayern und dem BVB. Hoch im Kurs und immer wieder gerne und oft gesehen ist aber auch das Trikot der deutschen Nationalmannschaft.

Das Ende eines ganz normalen Schultags

Das Spiel endet mit Schulschluss. Die Mädchen und Jungen in Schuluniformen strömen auf das Tor zu. Die Kinder treten den Fussmarsch nach Hause an. Scharen Heranwachsender schwingen sich auf klapprige Fahrräder und machen sich im Schein der Abendsonne in Grüppchen auf die Heimfahrt. Und nicht zuletzt gibt es hier sogar einen „Schulbus“. Zugegeben, die Sicherheitsbedingungen würden in Deutschland keiner Kontrolle standhalten und erst recht nicht den Protesten entsetzter Eltern.

Die zweite Etappe…

… auf unserer Reise mit Amélia, einer Honda Win, die in Luang Prabang unser Eigen geworden ist, beginnt. Nach der ersten so immens anstrengenden Fahrt von Luang Prabang bis Vang Vieng, haben wir hohen Respekt vor den weiteren Streckenabschnitten und den damit möglicherweise verbundenen Strapazen. Aber wir haben entspannte Tage in Vang Vieng hinter uns, sind ausgeruht und starten deutlich leichter auf die zweite Etappe. Die Rücksäcke aber türmen sich weiterhin auf unseren Recks. Doch als unser Bike sich gemächlich durch die grüne Bergwelt windet, fällt ein großer Teil der Anspannung ab. Wir geniessen die Freiheit, die frische Luft und die fantastische Kulisse.

Es ist der Duft von Fisch, der schon kurz hinter Vang Vieng in die Nase steigt. Rechts und links am Strassenrand reihen sich die Verkaufsstände aneinander. Getrocknet, geräuchert, gegrillt oder in Form von Kräckern wird hier verkauft, was die Fischer im Nam Ngum Stausee fangen. Von dessen nördlicher Spitze bis zu unserem Ziel am südöstlichen Teil des Sees, dem kleinen Fischerort Na Keun, vergehen einige Stunden, was die Größe des künstlichen Gewässers erahnen lässt.

Da sagen sich Hase und Igel gute Nacht

Es ist Nachmittag als wir in einem hübschen Bungalow mit grandiosem Blick auf den See einchecken. Die untergehende Sonne zeichnet sanft die Konturen der vielen kleinen Inseln nach, deren Kuppen wie Maulwurfshügel an der Oberfläche emporragen. Es sind nur die Motoren der Boote und die Musik der Einheimischen zu hören.

Eine Hand voll teurer Fischrestaurants, zwei Unterkünfte und große Ausflugsboote sind die einzigen Anzeichen dafür, dass es hier manchmal von Touristen zu wimmeln scheint. Wenige, einfache Bambushütten liegen hier am Ufer über dem See. Wir schlendern durch die Siedlung, wo der Tag der Dorfbewohner sich langsam dem Feierabend neigt. Mit Anbruch der Dunkelheit ist an der Hauptstrasse nur noch wenig Leben zu finden. Der kleine Ort Na Keun ist am Abend so still, dass sich Hase und Igel hier gute Nacht sagen können. In dem kleinen Lokal einer freundlichen, laotischen Familie speisen wir die beste Nudelsuppe, die uns Laos bisher bieten konnte. Stolz präsentiert die Besitzerin uns Bilder ihres Sohnes, der offenbar mit einer Französin verheiratet ist und freut sich über das große Lob ihrer Kochkünste, dass ihr mit einem glückseligen Lächeln und dem Reiben über den vollen Bauch zuteil wird.

Hier geht es weiter.

Ein guter Reiseführer gehört ins Gepäck

Ein guter Reiseführer im Gepäck ist für uns unerlässlich. Dabei liegen uns gar nicht so sehr die Unterkunfts- oder Restaurantempfehlungen am Herzen. Vielmehr nutzen wir unseren Reiseführer, um mehr über Land und Leute zu erfahren und uns eine erste und manchmal auch zweite Orientierung zu verschaffen.

Unsere Wahl für Laos ist der Stefan Loose Reiseführer, der viele Fotos, Hintergrundinformationen und hilfreiche Tipps für Laos bietet.

Den Reiseführer kannst Du hier kaufen*

*HINWEIS: In diesem Bericht sind Affiliate-Links enthalten

Ein kleiner, kostenloser Beitrag für Dich als Leser, aber ein grosser, unterstützender Beitrag für uns als Reisende. Affiliate-Programm bedeutet, dass wir für alle Artikel oder Unterkünfte, die Du über einen Werbe-Banner auf unserer Website kaufst oder buchst eine kleine Provision erhalten. Wir empfehlen nur Produkte, die wir auch selber nutzen oder guten Gewissens empfehlen können. Dabei entstehen Dir keine Mehrkosten und wir können unsere Reisekasse ein wenig aufstocken, um Euch auch weiterhin mit Geschichten und Bildern aus der Ferne zum Eintauchen und Abtauchen in andere Welten zu animieren.

Die beliebtesten Blogartikel

[wtpsw_gridbox]

Das könnte Dich auch interessieren

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite ist durch reCAPTCHA und Google geschütztDatenschutz-Bestimmungen UndNutzungsbedingungen anwenden.

The reCAPTCHA verification period has expired. Please reload the page.